Analyse
17:29 Uhr, 07.06.2024

stock3 Multi-Timeframe-Analyse: NVIDIA

Der KI-, Gaming- und Miningchip-Riese Nvidia erlebt entscheidende Tage: Nach dem gestrigen Allzeithoch und dem Überschreiten der 3-Billionen-USD-Marketcap-Grenze, wird man einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 durchführen. Ein guter Zeitpunkt, sich die Potenziale der gigantischen Rally genauer anzusehen.

Mit Blick auf den Kurs der Nvidia-Aktie zeigt sich, dass auch in der neuen Welt der KI der alte Satz relevant wird, dass man an der Börse primär auf die Schaufelhersteller und nicht auf die Goldgräber setzen sollte. Während konkrete KI-Anwendungen wie ChatGPT, Bard, Copilot oder Mediasoftware wie Dall-E, Midjourney, Oxolo uvm. im Consumer-Bereich erst noch zeigen müssen, wie sie im Abo oder (über andere Firmen zu finanzierende) Werbeeinnahmen erfolgreiche, große Geschäftsmodelle werden können oder bis die Anwendung von KI innerhalb von Unternehmen bei der Automatisierung aufwendiger Tasks, Analysen oder komplexer Entscheidungsprozesse für Einsparungen von Zeit, Geld und Ressourcen genutzt werden kann, hat der "Schaufelhersteller" Nvidia schon längst eine ganze Reihe von Meilensteinen für seinen imposanten Erfolg erreicht.

Wer sich für die jüngsten Geschäftszahlen des Chipriesen interessiert, sei auf den Deep-Dive meines Kollegen Valentin Schelbert hingewiesen.

Ob es sich bei Künstlicher Intelligenz um die "größte Blase aller Zeiten" handelt, wie mein Kollege Oliver Baron jüngst berichtete, ob die Produktivitäts- und Profitfantasien des liberalen Kapitalismus Realität oder Phantasma werden, ob alte und neue Utopien einer digitalen Planwirtschaft, arbeitsbefreiter Wohlstandsgesellschaften, die die Jobs den Maschinen und das Geld den Menschen zum Konsum überlassen, eintreffen können, kann gerne an anderer Stelle diskutiert werden.

An dieser Stelle beschäftigen wir uns mit der Charttechnik der Aktie, die an sich schon imposant genug ist: Insbesondere wenn man sich ansieht, mit welcher Geschwindigkeit der Kurs in den letzten Wochen und Monaten gestiegen ist. So hatte beispielsweise die große Kaufwelle der Jahre 2013 bis 2018 (im Chart kaum mehr zu erkennen) eine mittlere Geschwindigkeit von 24 US-Cent Kursanstieg pro Woche. Die zweite große Rallyphase von 2019 bis zum ehemaligen Allzeithoch des Jahres 2021 vollzog sich mit einer mittleren Geschwindigkeit von 2,4 USD pro Woche. Alles kalter Kaffee im Vergleich zum aktuell laufenden Aufwärtsimpuls, bei dem der Titel von Oktober 2022 bis jetzt mit rund 13 USD pro Woche in die Höhe schoss.

Das heißt, dass sich alleine im Vergleich zur ohnehin schon steilen Rally zwischen 33,15 und 346,47 USD im Jahr 2021 die Anstiegsgeschwindigkeit nochmals verfünffacht hat. Jetzt trifft die Aktie allerdings auf eine Reihe langfristiger Kursziele, an denen mit erhöhter Volatilität zu rechnen ist, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

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