Analyse
10:40 Uhr, 17.11.2022

stock3 Insider - Hier kaufen die Chefs

Beim Rüstungszulieferer Hensoldt gab es am gestrigen Mittwoch einen beachtenswerten Insiderkauf. Vorstand Dr. Lars Immisch griff für 215.114 EUR zu und legte dafür 22,15 pro Anteilsschein auf den Tisch.

Erwähnte Instrumente

  • HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N. - WKN: HAG000 - ISIN: DE000HAG0005 - Kurs: 21,550 € (XETRA)

Der Rüstungshersteller gilt als einer der langfristig größten Profiteure bei einer weiteren Modernisierung der Truppen. Dank modernster Technik gelangt Hensoldt sowohl an Land, in der Luft als auch auf dem Wasser mit seinen Sensoren und Radartechnologien zum Einsatz.

Nicht der erste Insiderkauf

Nach einem deutlichen Kurssprung zu Beginn des Ukraine-Krieges konsolidiert die Aktie seitdem zwischen 20 und 30 EUR seitwärts. Bereits im September kaufte Vorstand Christian Ladurner bei Kursen unter 20 EUR für 98.000 EUR eigene Aktien. Wie sind diese Insiderkäufe jetzt zu bewerten, sollten auch Anleger einsteigen?

Ich nutze diesen Bericht mal für einen kleinen Exkurs in Richtung Corporate Governance. Bevor Anleger blind den Insidern folgen, sollten diese immer erst einmal einen Blick auf die entsprechenden Internetseiten des Unternehmens werfen. Bei Hensoldt ist das dieser Link, der uns zum Ziel führt.

In diesem Bericht finden sich genaue Angaben darüber, wie der Vorstand vergütet wird. Demnach sind die Mitglieder des Vorstands verpflichtet Aktien des eigenen Unternehmens zu kaufen und auch zu halten. Hier das passende Zitat aus dem Bericht:

Schließlich enthält das neue Vergütungssystem einen weiteren Anreiz für die langfristige Entwicklung der Gesellschaft in der Form einer Aktienerwerbs- und Aktienhalteverpflichtung (sog. SOG, Share Ownership Guidelines). Die Vorstandsmitglieder sind danach verpflichtet, innerhalb von vier
Jahren einen bestimmten Betrag in Aktien der Gesellschaft anzulegen und diese Aktien bis zum Ende ihres Vorstandsanstellungsvertrags und teilweise darüber hinaus zu halten.

Anleger könnten also durchaus auf die Idee kommen, dass diese Transaktionen nicht aus reinem Eigennutz erfolgen. Es ist nicht der Fall, dass diese aus tiefster Überzeugung die Aktien kaufen, weil sie diese für stark unterbewertet halten. Klar, das kann zusätzlich als Grund hinzukommen, doch solche Transaktionen sollten Anleger immer ein wenig mit Argwohn beurteilen.

Fazit: Hensoldt ist eine spannende Aktie. Trotz des großen Insiderkaufs bei Hensoldt verdient sich die Aktie nicht den Status einer echten stock3-Insideraktie. Wir schauen uns weiter um, damit wir bald wieder einen passenden Kandidaten an dieser Stelle zu präsentieren können.

HENSOLDT AG Inhaber-Aktien o.N.
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Der Autor hält Aktien von Hensoldt.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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