Stimmung der Privatanleger bleibt angespannt
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Die monatelang andauernde Berg- und Talfahrt an den Börsen und eine breite Skepsis gegenüber Staatsanleihen im Euroraum: die Finanzmärkte kommen nicht zur Ruhe. Den Drahtseilakt zwischen guten Renditen und wenig Risiken zu meistern, ist für Anleger in diesen Zeit besonders schwer. Wenig verwunderlich ist demzufolge, dass sich das Sentiment vieler Sparer weiterhin eintrübt. Das derzeitig angespannte Stimmungsbild unter Anlegern kommt deutlich in dem jüngst von J.P. Morgan Asset Management erhobenen Investmentbarometer zum Ausdruck. Mit der Investor Confidence-Studie untersucht die Gesellschaft im zweimonatigen Rhythmus die aktuellen Markteinschätzungen und Investitionsabsichten deutscher Privatanleger.
In der neuesten Umfrage wird ersichtlich, dass Flexibilität und Sicherheit bei Anlegern klar an erster Stelle stehen. Rechneten im September noch 26,4 Prozent der Befragten mit einer positiven Börsenentwicklung in den nächsten sechs Monaten, fiel dieser Wert in der jüngsten Investmentumfrage auf unter die Zwanzigermarke: Nur noch knapp jeder fünfte Anleger erwartet in den kommenden sechs Monaten einen positiven Aktienmarkt. Bemerkenswert ist der rasante Vertrauensabfall: In der Vorjahresbefragung im Jahr 2010 waren noch 60 Prozent der befragten Sparer von einer positiven Börsenentwicklung für die bevorstehenden sechs Monate überzeugt.
Erfreulich ist laut J. P. Morgan aber, dass die Anzahl der Pessimisten gegenüber der September-Befragung zurückging: Betrug der Anteil der Börsenskeptiker im September noch 44,7 Prozent, verringerte sich diese Gruppe bis zum November wieder deutlich. So ergab die jüngste Umfrage, dass 35,6 Prozent der Befragten für die bevorstehenden sechs Monate mit einem negativen Börsenverlauf deutscher Aktien rechnen. "Langfristig orientierte Anleger sollten sich jedoch nicht von der negativen Stimmung von ihren Investitionsentscheidungen abbringen lassen. Gerade in Phasen mit großen Kursschwankungen entfalten Aktiensparpläne, die monatlich bedient werden, ihre Stärke", sagt Jean Guido Servais, Marketing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei J.P. Morgan Asset Management.
Hinsichtlich der Perspektiven für die kommenden sechs Monate bleiben Anleger zwar pessimistisch, dennoch zeigt sich, dass die Investmentbereitschaft weiter ansteigt. Spielten im September 35,3 Prozent der Befragten mit dem Gedanken, Geld zu investieren, kletterte dieser Wert deutlich an, so dass er jetzt mit 41,1 Prozent auf dem Niveau vom März 2011 liegt. "Intuitiv erkennen Anleger, dass die Chancen, die Aktien insbesondere für den langfristigen Vermögensaufbau bieten, attraktiv sind. Auch die Fakten sprechen für ein solches Investment. Denn viele hiesige Unternehmen sind auch im globalen Kontext gut aufgestellt. Als Exportnation profitierten insbesondere deutsche Unternehmen vom Wachstum in den Emerging Markets. Diese Länder werden auch im kommenden Jahr ein wichtiger Wachstumstreiber für unsere Wirtschaft darstellen", so Servais.
Anleger setzen derzeit vermehrt auf Tagesgeld. Planten noch in der September-Umfrage 14,8 Prozent der Investmentbesitzer in Tagesgeld zu investieren, entschieden sich in der November-Umfrage 20,1 Prozent und damit 5,3 Prozentpunkte mehr als im September für diese flexible Sparform. Auf Platz 2 der Beliebtheitsskala behauptet sich der Investmentfonds, dessen Beliebtheit ebenfalls von 13,6 Prozent auf 16,6 Prozent kletterte. Mit einem Wert von 9,5 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte besser als bei der September-Befragung sicherte sich das Sparbuch erneut den dritten Platz. Aktien gewannen ebenfalls weiter an Anerkennung. So sprachen sich 8,2 Prozent der Investmentbesitzer für die Anteilsscheine aus, damit verbreiterte sich die Gruppe um 0,7 Prozentpunkte.
Die von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) durchgeführte repräsentative Befragung fand vom 4. bis 20. November 2011 statt.
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