Stimmung am Markt für Edelmetalle weiterhin gut
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Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Zwar sind die Kurssprünge bei den Edelmetallen im Februar nicht so stark ausgefallen wie noch im Januar, dennoch ist die Stimmung weiterhin positiv. Diese Einschätzung vertritt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Investmentboutique Stabilitas Fonds GmbH. Seiner Meinung nach liegen die Gründe auf der Hand: „Europäische Banken bekommen die größte Liquiditätsspritze aller Zeiten. Der Geldhahn bleibt aufgedreht und treibt die Inflation langsam aber stetig nach oben“. Unter diesen Bedingungen sei es nicht verwunderlich, dass Investoren nach wertbeständigen Sachwerten greifen, erst recht, wenn die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden. „Da nichts daraufhin deutet, dass sich an diesem inflationären Umfeld mittelfristig etwas ändert, sehe ich mittlerweile die fairen Preise für Sachwerte deutlich höher“, erklärt der Experte.
Während der Rohstoffexperte Gold zuvor bei einem Preis von 1.700 US-Dollar pro Feinunze als fair bewertet sah, hält er diesen aktuell für nicht mehr haltbar und korrigiert ihn auf 1.800 US-Dollar nach oben. „Ich vermute, dass Gold dieses Jahr auf mehr als 2.000 US-Dollar steigt. Dann wird auch Silber jenseits der 50 US-Dollar neue Höchststände erreichen“, ist sich Siegel sicher.
Nicht so gut wie Silber aber dennoch bemerkenswert entwickelte sich Platin, wie Siegel feststellt. Auch wenn das Edelmetall Gold noch nicht wieder überholen konnte, legte es im Februar mit fast sechs Prozent eine ordentliche Aufholjagd hin. „Da Platin vor allem in der Automobilindustrie genutzt wird und somit auch als Konjunkturindikator gesehen werden kann, macht der Preisanstieg deutlich, dass wir von einer Rezession noch weit entfernt sind“, folgert Siegel.
Auch Rhodium, das vor allem als Beiprodukt der Platinproduktion gefördert wird, verdiene aktuell besondere Aufmerksamkeit. Nachdem die Unze im Jahr 2008 mehr als 10.000 US-Dollar gekostet hat, fiel der Preis im Januar dieses Jahres auf 1.350 Dollar. Nach dieser Bodenbildung biete das Edelmetall mit einem Preis von aktuell etwa 1.500 Dollar demnach ein enormes Kurspotenzial, erklärt der Experte.
Rohöl hat nach dem angekündigten Öl-Embargo gegen den Iran mit Verzögerung im Februar eine Rallye hingelegt. Als Grund für den mehr als zehnprozentigen Anstieg der Sorte Brent im abgelaufenen Monat sieht Siegel einerseits die überschüssige Liquidität am Markt, andererseits die große Verunsicherung wegen der Entwicklungen in Nahost. „Offensichtlich erweist sich für den Iran die Suche nach neuen Abnehmern als doch nicht so einfach, wie gedacht. Das Land könnte auf einem Teil seines Öls sitzen bleiben und das Angebot am Markt somit drücken“, räumt er ein. „Fest steht aber auch hier, dass der hohe Ölpreis alles andere als ein Zeichen für eine bevorstehende Rezession ist.
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