Steuerschätzung: Fiskus muss mit weniger Einnahmen rechnen
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Berlin (BoerseGo.de) - Der Arbeitskreis Steuerschätzung wird einem Pressebericht zufolge seine Prognose für 2013 am kommenden Montag erstmals seit drei Jahren senken. Die Steuereinnahmen steigen zwar weiter, allerdings etwas langsamer als noch in der letzten Vorausschau im November gedacht. Dieses Jahr dürfte bei den Steuereinnahmen ein kleiner einstelliger Milliardenbetrag fehlen - gemessen am Gesamtaufkommen von etwa 614 bis 617 Milliarden Euro ein knappes Prozent, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Steuerschätzerkreise. Der unabhängige Arbeitskreis schätzt zweimal im Jahr die Einnahmen für das laufende und die folgenden vier bis fünf Jahre.
Vor allem wegen des stabilen Arbeitsmarkts werde die Lücke in den kommenden Jahren aber eher kleiner werden, 2017 dürfte der Staat etwa 700 Milliarden Euro Steuern einnehmen. Das wären 100 Milliarden Euro mehr als noch 2012, heißt es in dem Bericht weiter. „Dass die Opposition da noch die Steuern erhöhen will, ist ökonomisch nicht nachvollziehbar“, sagte ein Steuerschätzer der Zeitung. Der Anteil der Steuereinnahmen am Bruttoinlandsprodukt marschiere in Richtung der Höchststände von Anfang der 1980er-Jahre.
Die Experten begründen laut Handelsblatt ihre skeptischere Einschätzung bezüglich der Steuereinnahmen in diesem Jahr folgendermaßen: Zum einen stieg das steuerfreie Existenzminimum zum Jahresbeginn. Zum anderen entwickelte sich die Konjunktur deutlich schlechter, als im letzten Herbst geschätzt. So sank die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal deutlich um 0,6 Prozent. Die Gewinneinkommen sanken in der zweiten Jahreshälfte 2012 spürbar, entsprechend stieg das Unternehmensteueraufkommen schwächer als erwartet.
Für das erste Quartal 2013 rechne die Bundesregierung lediglich mit 0,2 Prozent und im laufenden zweiten Quartal mit 0,3 Prozent Wirtschaftswachstum, erfuhr das Handelsblatt. Erst ab dem Sommer solle das Bruttoinlandsprodukt wieder um 0,4 Prozent pro Quartal zulegen.
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