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11:26 Uhr, 08.02.2013

Stellenabbau: ThyssenKrupp kocht auf Sparflamme

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Essen/ Duisburg (BoerseGo.de) - Als Reaktion auf die Stahlkrise will der ThyssenKrupp-Konzern mindestens 2.000 Stellen bei Steel Europe abbauen. Die Zentrale der Sparte sitzt in Duisburg, die dortige Verwaltung sei auch betroffen, teilte der Konzern am Freitagmorgen mit. Außerdem könnte sich die Belegschaftszahl durch mögliche Verkäufe um weitere 1.800 Mitarbeiter reduzieren. hieß es weiter. Damit will der Stahlkonzern rund 500 Millionen Euro bis zum Geschäftsjahr 2014/2015 einsparen. Im europäischen Stahlgeschäft von ThyssenKrupp sind 27.600 Menschen beschäftigt.

Die Einsparpläne stünden noch unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der Gremien sowie von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern. Die Sparte Steel Europe decke seine Kapitalkosten nicht mehr, begründete der Konzern seine Pläne.

Das Marktumfeld in der europäischen Stahlindustrie verschärft sich unter anderem durch hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie insbesondere durch konjunkturelle Unsicherheiten und eine deutlich abgeschwächte Nachfrage vor allem in Süd-West-Europa. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger hatte deshalb bereits im Dezember angekündigt, die Sparte genauer unter die Lupe nehmen zu wollen.

Die IG Metall forderte vom Konzern in einer ersten Reaktion auf die Abbaupläne den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. „Niemand bei ThyssenKrupp darf arbeitslos werden“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Knut Giesler am Freitag in Düsseldorf. Die Rechnung für vergangenes Missmanagement dürfe nicht den Beschäftigten ausgestellt werden.

Milliardenverluste, illegale Absprachen des Schienenkartells, Korruptionsermittlungen: Bei Thyssen-Krupp kommt derzeit vieles zusammen. Mehrere altgediente Manager mussten den Konzern zuletzt verlassen. Bei ThyssenKrupp arbeiten 150.000 Mitarbeiter in rund 80 Ländern.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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