Stellantis mischt die Leitung im Nordamerikageschäft auf
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Von Ryan Felton und Christopher Otts
DOW JONES--Der Automobilkonzern Stellantis stellt seine Führungsriege in Nordamerika neu auf. Das dortige Geschäft war zuletzt ein Krisenherd, der zum Abgang von Konzern-CEO Carlos Tavares vor Kurzem beigetragen hat.
So wird der erst im Juni in den Ruhestand gewechselte Unternehmensveteran Timothy Kuniskis zurückgeholt, um die Pickup-Marke Ram zu leiten, wie eine Stellantis-Sprecherin sagte. Ernannt wurde auch ein neuer Verkaufschef für die USA. "Wir schaffen eine schlanke Struktur, die die besten Ergebnisse für die Region bringt", sagte die Sprecherin.
Die Maßnahmen markieren die sichtbarste Umstrukturierung von Stellantis unter der Interimsführung von John Elkann. Elkann gehört zu den Erben der italienischen Agnelli-Familie, die über die Holdinggesellschaft Exor größter Einzelaktionär von Stellantis ist.
Tavares war Anfang des Monats plötzlich zurückgetreten, nach einem turbulenten Jahr für den global tätigen Automobilhersteller, das von rückläufigen Absatzzahlen, dem Abgang mehrerer Führungskräfte und zunehmenden Reibereien zwischen den US-Händlern und mit Politikern in aller Welt geprägt war.
Stellantis, Anfang 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe entstanden, begründete Tavares' Entscheidung, mehr als ein Jahr früher als geplant in den Ruhestand zu gehen, mit unterschiedlichen Ansichten über die Unternehmensführung.
In den Folgetagen besuchte Elkann wichtige Interessengruppen in der ganzen Welt, um die Probleme des Unternehmens anzugehen.
Schwierigkeiten traten vor allem in den USA deutlich zutage. Dort beschwerten sich Händler über überhöhte Lagerbestände und hohe Verkaufspreise. Beides trug zu rückläufigen Absätzen bei.
Nordamerika-Chef Antonio Filosa sagte am Montag in einem Interview, er wolle die Verkäufe in den USA wieder ankurbeln. Zwischen Juli und September ist der Marktanteil von Stellantis dort zwar von 7,2 auf 8 Prozent gestiegen, er blieb aber deutlich unter dem Niveau der Vorpandemie. "Wir müssen so schnell wie möglich zweistellig werden", sagte Filosa, der in die von Elkann gebildete Interimsführung berufen wurde.
Auto-Veteran Kuniskis, der bei den US-Händlern von Stellantis sehr beliebt ist, übernimmt mit Ram eine Marke, die auf dem Markt für große Pickups gegenüber den Rivalen General Motors und Ford Motor an Boden verloren hat. Kuniskis war vor seiner Pensionierung mehr als drei Jahrzehnte für das Unternehmen tätig und hatte viel Lob für die Wiederbelebung der Muscle-Car-Marke Dodge geerntet. "Er kann Ram auf ein neues Niveau bringen", sagte Filosa.
Chris Feuell, der die Marken Ram und Chrysler leitete, wird bei Chrysler bleiben und die Verantwortung für die Marke Alfa Romeo in Nordamerika von Larry Dominique übernehmen, der wiederum Stellantis verlässt.
Jeffrey Kommor, der den US-Vertrieb des Unternehmens schon einmal geleitet hat, übernimmt diese Aufgabe erneut. Zu Beginn des Jahres hatte Stellantis unter Tavares den US-Vertrieb für Private und gewerbliche Kunden getrennt aufgestellt, wobei Kommor damals den Vertrieb an Firmenkunden übernahm.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/rio/kla
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