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10:06 Uhr, 28.02.2013

Steinbrück: Im Zielfernrohr der Kritik

Berlin (BoerseGo.de) - Die Kritik an den wenig schmeichelhaften Äußerungen von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zu dem Wahlausgang in Italien reißt nicht ab. „Peer Steinbrück hat mehr als deutlich unter Beweis gestellt, dass er ein außenpolitisches Sicherheitsrisiko ist“, sagte Volker Wissing, Fraktionsvize im Bundestag, zu Handelsblatt Online. Er mutiere zunehmend zu einem deutschen Peerlusconi.Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion Michael Meister sagte, Steinbrück benehme sich wie die Axt im Walde. Einerseits kritisier er den Auftritt der Bundeskanzlerin in Europa, andererseits beleidige er nach den Schweizern nun auch die Italiener. Steinbrück hatte im Steuerstreit der Schweiz mit der „Kavallerie“ gedroht.

Steinbrück ist auch in der eigenen Partei nicht mehr unumstritten. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, verteidigte den Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten im „ARD-Morgenmagazin“ noch mit den Worten, Steinbrück habe es auf den Punkt gebracht. Man dürfe doch politische Ereignisse auch noch politisch kommentieren, wenn man Kanzlerkandidat sei. Dagegen sagte die Dortmunder SPD-Abgeordnete Ulla Burchardt der „Passauer Neuen Presse“, es sei nicht diplomatisch, das politische Personal eines befreundeten Staates mit solchen Begriffen zu belegen.

Steinbrück hatte bei einer SPD-Veranstaltung gesagt, er sei bis zu einem gewissen Grad entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen hätten. Steinbrück zielte mit diesen Äußerungen in Richtung Silvio Berlusconi und Beppe Grillo.

Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano sagte wegen der Äußerungen ein Treffen mit Steinbrück ab. Der SPD-Frontmann steht aber nach wie vor seinen Äußerungen. „Gesagt ist gesagt“, sagte er am Mittwoch vor der Brandenburger Landespressekonferenz in Potsdam. Er habe aber Verständnis für die Absage, da Napolitano Neutralität zu wahren habe.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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