Steigende Leitzinsen und übertriebene Bewertungen?
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US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hat bei ihrer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats am Dienstag das Niedrigzinsversprechen der Fed zwar grundsätzlich bekräftigt, gleichzeitig aber auf die Möglichkeit schneller steigender Leitzinsen bei einer robusten Wirtschaftsentwicklung hingewiesen. Die Leitzinsen könnten früher angehoben werden und schneller steigen, wenn sich der Arbeitsmarkt besser entwickeln sollte als erwartet, sagte Yellen. Derzeit sei die Niedrigzinspolitik aber angesichts des Leerlaufs am Arbeitsmarkt und der unter dem Ziel von zwei Prozent liegenden Inflationsrate weiterhin angemessen. Die Fed-Präsidentin bekräftigte zudem, dass die Anleihekäufe im Rahmen des „Quantitative Easing“ voraussichtlich im Oktober ganz eingestellt werden, sollte sich die Wirtschaft wie erwartet entwickeln. Seit Monaten wird das Volumen der Anleihekäufe bereits zurückgefahren.
Der Goldpreis rutschte nach den Aussagen der Fed-Präsidentin am Dienstagnachmittag unter die psychologisch wichtige Marke von 1.300 Dollar, während sich der Dollar fester präsentierte.
Die Mehrzahl der Marktbeobachter erwartet derzeit die erste Leitzinsanhebung in den USA für die zweite Jahreshälfte 2015. Janet Yellen selbst hatte vor einigen Monaten davon gesprochen, dass die Leitzinsen "ungefähr sechs Monate" nach dem Ende der Anleihekäufe wieder angehoben werden könnten.
Die Bewertungen am Aktienmarkt hält Yellen insgesamt aktuell nicht für übertrieben. Vielmehr lägen die Bewertungen derzeit nur „leicht über ihren historischen Durchschnitten“, sagte Yellen am Dienstag. Allerdings schienen die Bewertungen „in einigen Sektoren deutlich überdehnt“. Dies gelte insbesondere für „kleinere Unternehmen im Bereich der sozialen Medien und der Biotechnologie, trotz des deutlichen Kursrückgangs zu Jahresbeginn“.
Auf die übertriebenen Bewertungen bei US-Small-Caps haben wir an dieser Stelle bereits Anfang Mai hingewiesen (siehe hier).
Am Mittwochnachmittag wird Yellen vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses angehört.
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Die FED unter Frau Yellen führte die Anleihekäufe trotz Wachstumsprobleme im 1Q unverändert zurück. Der einzige Grund dies zu tun, ist daß Inflation bekämpft werden muß.
Schaut man sich die Preissteigerung bei den Waren des täglichen Lebens wie Lebensmittel, Strom, Benzin usw an, dann ist die Inflationsrate schon deutlich oberhalb der offiziellen Raten.
Der Markt preist die Erwartung höherer Nominalzinsen schon in den Anleihemärkten ein. Nach meiner Erwartung werden die Realzinsen trotz Nominalzinserhöhung weiterhin um Null schwanken. Steigende Zinsen sollten den USD stärken und Eur/USD gegen 1,33 oder tiefer fallen lassen.
Ein steigender USD bedeutet oft auch fallende Rohstoffpreise. Gleichzeitig wird eine anspringende Konjunktur die Nachfrage anspringen lassen. Ich erwarte bei den Industriemetallen deshalb leicht steigende Preise.