Analyse
12:50 Uhr, 08.02.2023

STEICO – Kurs steigt trotz schwacher Zahlen

Ist bei dem Bauunternehmen Steico das Schlimmste im Kurs bereits eingepreist? Nach einem sehr schwachen vierten Quartal kann die Aktie heute um gut 12 Prozent zulegen.

Erwähnte Instrumente

  • STEICO SE
    ISIN: DE000A0LR936Kopiert
    Kursstand: 53,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • STEICO SE - WKN: A0LR93 - ISIN: DE000A0LR936 - Kurs: 53,100 € (XETRA)

Was sind die Gründe dafür? Gelang es Steico im vierten Quartal 2021 bei einem Umsatz von 99,6 Mio. EUR noch eine EBIT-Marge von 17,6 Prozent zu erwirtschaften, waren es im letzten Jahr nur noch 96,4 Mio. EUR bei 6,5 Prozent Marge. Ein Gewinneinbruch um fast zwei Drittel!

Steico bleibt langfristig auf der Überholspur

Im Gesamtjahr gelangen Steico Umsatzerlöse von 445,3 Mio. EUR. Das sind 14,7 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Das EBIT ging leicht um 5,6 Prozent auf 63,8 Mio. EUR zurück. Kein Beinbruch, es war erwartet worden, dass im Zuge besserer Lieferfähigkeit die Margen zurückgehen werden. Die Zeit der Knappheitspreise ist vorbei.

Umso wichtiger ist auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr einzustufen. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Bereich wachsen und die EBIT-Marge im Bereich zwischen 12 und 15 Prozent landen. Anleger befürchteten im Vorfeld noch eine deutlich stärkere Eintrübung bei der Marge. Diese Angst entweicht heute, daher kann die Aktie zulegen.

Der Konsens muss beim Umsatz jedenfalls kaum korrigiert werden. Bei der Marge besteht sogar Aufholpotenzial. Derzeit liegt dieser bei 11,8 Prozent. Somit können gut 1 bis 2 Prozent nach oben draufgesattelt werden.

Unter dem Strich könnten im Gesamtjahr dann etwa 3 bis 3,20 EUR Gewinn pro Aktie stehen. Das KGV somit 17. Für einen Marktführer im Bereich des ökologischen Bauens sicherlich eine angemessene Bewertung.

Fazit: Steico liefert gut ab. Bis 2026 soll der Umsatz sogar bis auf 750 Mio. EUR steigen, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Eine ähnliche Marge wie bislang unterstellt, könnte der Gewinn dann irgendwo im Bereich 6 bis 7 EUR je Aktie landen. Das Papier ist für Langfristanleger wieder interessant.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 445,00 470,00 520,00
Ergebnis je Aktie in EUR 3,20 3,10 3,50
KGV 16 17 15
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,50 0,60
Dividendenrendite 0,96 % 0,96 % 1,15 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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