Steht nun also doch eine "harte Landung" von Chinas Wirtschaft bevor?
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im Juni wieder verschlechtert. Der auf kleine und mittelgroße Betriebe abzielende Caixin Manufacturing Einkaufsmanagerindex (PMI) gab von 49,2 Punkten im Mai jetzt auf 48,6 Zähler nach. Der auch als offizieller PMI bezeichnete CFLP-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe sank ebenfalls und notiert nun mit 50,0 Punkten exakt auf der Expansionsschwelle. Der CFLP PMI hat vornehmlich die großen Staatsbetriebe im Fokus. „Insgesamt sind die wirtschaftlichen Bedingungen im zweiten Quartal deutlich schwächer als im ersten Quartal, was bedeutet, dass der Abwärtsdruck nicht nachgelassen hat", konstatierte der Ökonom Zhong Zhengsheng von der CEBM-Forschungsgruppe.
Beim Caixin-Index drückten vor allem die schwächere Auslandsnachfrage sowie die Auswirkungen des Abbaus von Überkapazitäten in einzelnen Branchen auf die Geschäftslage zahlreicher Unternehmen. Bei der Subkomponente „Beschäftigung" hat sich im Juni ebenfalls eine weitere Abschwächung abgezeichnet. Auch die Inlandsnachfrage zeigt anhaltende Schwäche. In diesem Umfeld sind die Detailergebnisse der PMI-Umfrage zum Output des Sektors und zum Stand der Neuaufträge wieder unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen.
Insgesamt profitieren von den staatlichen Investitionen in die physische Infrastruktur vor allem die heimischen Dienstleister. Der CFLP PMI Non-Manufacturing kletterte auf 53,7 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit März. Die landesweite Industrie findet hingegen unterm Strich schwer zu einem nachhaltigen Wachstum zurück. „Vor dem Hintergrund eines turbulenten externen Umfelds und um einen starken Abschwung zu vermeiden, muss die Regierung ihre proaktive Haushaltspolitik stärken, während eine umsichtige Geldpolitik verfolgt wird“, verlangt Ökonom Zhong.
Nach Einschätzung der australischen ANZ Bank dürfte China nach Interpretation der Einkaufsmanagerdaten im zweiten Quartal weniger als die 6,7 Prozent Wachstum von Januar bis März erreichen. Anlageinvestitionen und Einzelhandelsumsätze seien im Juni zurückgegangen. Auch das Wachstum der Industrieproduktion sei gebremst. Der Dienstleistungsbereich werde den Abschwung der alten Wachstumstreiber nicht auffangen können, so dass wohl nur 6,5 Prozent Wachstum erreicht werden, meinten die Experten der ANZ-Bank.
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