Kommentar
12:00 Uhr, 21.04.2010

Stada verschafft sich Spielraum

Während viele Pharmakonzerne derzeit mit auslaufenden Patenten zu kämpfen haben, verspricht sich der Generikahersteller Stada, der immer wieder auch als Übernahmeziel gehandelt wird, davon neue Marktchancen, wie die „Nürnberger Nachrichten“ berichteten. Dabei sehe sich das Unternehmen, das seinen Gewinn 2009 um ein Drittel auf 100 Mio. Euro steigern konnte, für die nächsten Jahre im hart umkämpften Markt gut aufgestellt. Während man sich aber bei Zukäufen im laufenden Jahr erst einmal zurückhalten möchte, setzt man verstärkt auf Sparprogramme, wobei die weltweit 14 Produktionsstandorte mit knapp 8.000 Mitarbeitern allesamt auf den Prüfstand gestellt werden sollen.

Wie kürzlich bekannt wurde, habe man sich außerdem am Anleihemarkt 350 Mio. Euro an frischem Kapital besorgt, das man für Finanzzwecke einsetzen werde, um sich unabhängiger von Bankkrediten zu machen. Die Anleihe (A1DAGK) wird mit vier Prozent verzinst und bietet laut „Börse-Online" einen Renditeaufschlag von 160 Basispunkten über dem Midswapsatz, der als Referenzzinssatz gilt. Die Emission sei laut Orderbuch siebenfach überzeichnet gewesen.

Besonders überzeugt vom Einsparpotential Stadas im Rahmen des „Stada-build-the-Future"-Programms zeigen sich die Analysten vom Bankhaus Lampe und heben das Kursziel für die Aktie von 34 auf 38 Euro an. Auch die Unicredit hält trotz des „unpräzisen" Ausblicks für 2010 weiterhin an ihrer Kaufempfehlung fest, wobei auch die Zielmarke von 33 Euro unverändert bleibt. Ebenfalls positiv für den MDAX-Titel ist Equinet gestimmt, dessen Analyst Martin Possienke die weiterhin vorhandenen Übernahmefantasien besonders hervorhebt. Das Kursziel hier 35 Euro nach zuvor 30 Euro. Lediglich die WestLB zeigt sich mit ihrer „Neutral"-Einstufung etwas skeptischer, zumal die geplante Gesundheitsreform Anlass zur Unsicherheit gibt.

Aus charttechnischer Sicht liegt nach der Erreichung des Jahreshochs bei 30,74 Euro ein bullisch zu wertendes kurzfristiges Bild vor, wobei ein Ausbruch per Tagesschlusskurs über diese Marke weitere Kursgewinne bis 36,05 bzw. 37 Euro nach sich ziehen würde. Unterhalb von 29,13 Euro müsste allerdings ein Rücksetzer bis 27,90 und später 26,51 Euro befürchtet werden.

Anleger die nach den deutlichen Kursanstiegen der vergangenen Monate bei Stada eher mit einer Seitwärtsentwicklung rechnen, können eine entsprechende CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim ins Kalkül ziehen. Das noch bis 23. Juli dieses Jahres laufende Papier bietet aktuell eine maximale Rendite von 4,36 Prozent bzw. 17,82 Prozent p.a. Um die volle Rendite genießen zu können, darf die Aktie bei Fälligkeit allerdings nicht unter dem bei 29 Euro fixierten Basispreis notieren, da es sonst zur Lieferung eines Aktienpakets kommen würde.

16,25 % p.a. Stada CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1H54

Laufzeit:

23.07.2010

Preis: (19.04.2010)

Geld / Brief: 99,56 % / 99,76 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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