Stabilitätsanleihen können Staatsschuldenkrise in der Eurozone mindern
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die gemeinsame Ausgabe sogenannter „Stabilitätsanleihen“ , sprich Eurobonds, kann einen Beitrag zur Lösung der Schuldenkrise leisten, allerdings nur im Kontext struktureller Reformen und einer fiskalpolitischer Integration. Dies ist das Hauptergebnis einer Umfrage, die das CFA Institute unter Experten in der Investmentbranche in der EU und der Schweiz im Rahmen der Konsultationen der Europäischen Kommission durchgeführt hat. An der Umfrage haben 798 Mitglieder des CFA Institute teilgenommen.
Die Mehrheit der Antwortenden stimmt den Umfrageergebnissen zufolge zu, dass eine gemeinsame Emission von Stabilitätsanleihen durch Mitgliedstaaten der Eurozone die Staatsschuldenkrise mindern (55 Prozent), wieder für mehr Stabilität an den Finanzmärkten des Euroraums sorgen (52 Prozent) und die Effektivität der Geldpolitik im Euroraum erhöhen würde (56 Prozent). Außerdem wären Gesamtschuldnerische Garantien für eine gemeinsame Emission von Stabilitätsanleihen unter den Staaten des Euroraums laut 64 Prozent der antwortenden Mitglieder der effektivste Ansatz.
Die Gefahr des Moral Hazard, also der fehlenden Sanktionierung mangelnder Haushaltsdisziplin einzelner Mitgliedstaaten, ist eine große Sorge für die Mitglieder des CFA-Institute. Aus diesem Grund erachten sie für die teilnehmenden Mitgliedstaaten Folgendes als Grundvoraussetzungen: Eine deutlich gestärkte wirtschaftliche, finanzielle und politische Integration (86 Prozent), eine erhöhte Kontrolle und Einflussnahme bei der Formulierung und Umsetzung nationaler Fiskalpolitik (88 Prozent) sowie ein begrenzter Zugang zu Stabilitätsanleihen im Falle von Verstößen gegen für den ganzen Euroraum geltende Prinzipien der Governance (90 Prozent).
„Die Mehrheit unserer Mitglieder ist der Meinung, dass die gemeinsame Emission von Stabilitätsanleihen einen Beitrag zur Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone leisten könnte“, sagt Agnès Le Thiec, CFA, Director, Capital Markets Policy, CFA Institute. Sie weist allerdings darauf hin, das neue Finanzinstrumente jedoch nicht die strukturellen Probleme von Ungleichgewichten in Handel und Wettbewerbsfähigkeit oder die Staatsverschuldung vieler Mitgliedstaaten lösen können. Zudem würden Stabilitätsanleihen das Risiko des Moral Hazard bergen „und müssten daher mit wesentlich weitreichenderen strukturellen Reformen, einer viel stärkeren fiskalpolitischen Integration und einem starken gemeinsamen Governance-Rahmen einhergehen“, so Le Thiec.
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