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10:24 Uhr, 16.01.2013

Staatsschulden lassen die 2-Billionen Euro-Marke deutlich hinter sich

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Die Staatsschulden hierzulande sind weiter auf dem Vormarsch. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilte, waren Bund, Länder und Gemeinden/Gemeindeverbände einschließlich aller Extrahaushalte zum Ende des dritten Quartals 2012 mit 2,064 Billionen Euro überschuldet. Dies entspricht einem Anstieg um 1,6 Prozent beziehungsweise 32,9 Milliarden Euro gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitpunkt. Gegenüber dem zweiten Quartal 2012 hat sich der Schuldenstand des öffentlichen Gesamthaushaltes hingegen um 0,9 Prozent beziehungsweise 18,3 Milliarden Euro verringert.

Die Schulden des Bundes sanken per Ende September 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,8 Prozent (- 10,5 Milliarden Euro) auf 1.282,8 Milliarden Euro. Dies war wesentlich bedingt durch die Schuldenreduzierung der FMS Wertmanagement, der Bad Bank des Staates für die Hypo Real Estate. Die Länder waren am 30. September des vergangenen Jahres mit 648,7 Milliarden Euro in den roten Zahlen, dies entsprach einem Zuwachs binnen Jahresfrist von 6,5 Prozent (+ 39,4 Milliarden Euro). Ein Großteil dieser Zunahme ist laut den Statistikern auf einen Anstieg der Verschuldung bei der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) durch die Übernahme des letzten Portfolios der ehemaligen WestLB zurückzuführen. Die Verschuldung der Gemeinden/Gemeindeverbände stieg gegen Ende September gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,1 Prozent (+ 4,0Milliarden Euro) auf 132,7 Milliarden Euro.

Am Dienstag meldete das Statistische Bundesamt, dass der deutsche Staat im vergangenen Jahr insgesamt und erstmals seit fünf Jahren wieder einen Überschuss erzielt hat. Das Plus von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen lag laut Angaben der Behörde bei 0,1 Prozent. 2011 wurde noch mit ein Defizit von 0,8 Prozent und 2010 von 4,1 Prozent ausgewiesen. Grund für die nun wieder verbesserten Staatsfinanzen seien die Rekordbeschäftigung sowie steigende Löhne. Im Gegensatz zu Kommunen und den Sozialversicherungen hat der Bund im vergangenen Jahr aber erneut mehr ausgegeben als eingenommen. Die Nettokreditaufnahme lag 2012 bei 22,5 Milliarden Euro, wie das Finanzministerium am Dienstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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