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10:38 Uhr, 05.10.2012

Staatsanleihen in Zeiten niedriger Zinsen

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – „Die Finanz- und Staatsschuldenkrise hat die Bedingungen für die Geldanlage grundlegend verändert. Erträge ohne Risiken gibt es kaum mehr, Zinsen unter dem Inflationsniveau sind dafür heute umso verbreiteter“, sagt Andreas Feiden vom Vermögensverwalter Fidelity Worldwide Investment. Dieses Zins-Rekordtief sei gut für Vater Staat, aber ein echtes Dilemma zum Beispiel für Lebensversicherer und Privatanleger, da die außergewöhnlich hohe Staatsverschuldung und die trüben Wachstumsaussichten in Europa und den USA bedeuteten, dass dieser Anlagenotstand kein vorübergehendes Phänomen sei, so Feiden.

„Die Erfahrung aus anderen Krisen und die Situation in Japan zeigen, dass wir mit den Folgen der Schuldenkrise noch einige Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, zu kämpfen haben werden. Die Phase, in der mit sicheren Staatsanleihen gute Erträge bei niedrigem bis null Risiko einzustreichen waren, ist daher vorbei“, ist der Finanzmarktexperte überzeugt.

Andererseits habe sich das Ausfallrisiko von Unternehmensanleihen in vielen Fällen gemindert. Unternehmen seien gerade in Europa häufig die besseren Schuldner als Staaten und hätten in den letzten Jahren erfolgreich das getan, was viele Regierungen erst langsam begännen: ihre Bilanzen zu sanieren. Speziell Schwellenländer-Anleihen hätten sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und ermöglichten Investments in Staats- und Unternehmensanleihen, die sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen auf den Markt gebracht würden, heißt es weiter.

„Unterstützt wird der Reifeprozess von Anleihenmärkten in den aufstrebenden Schwellenländern durch niedrige Verschuldungsgrade der dortigen Staaten und Unternehmen, eine verantwortungsbewusste Geldpolitik mit definierten Inflationszielen und unabhängigen Zentralbanken sowie einem zunehmend flexiblen Währungssystem, das die Widerstandsfähigkeit dieser Länder gegen Finanzkrisen stärkt. Langfristig kann es also gut sein, dass Anleger wieder mehr "sichere Häfen" finden - in Form von Schwellenländeranleihen“, so Feiden.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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