Spekulation auf US-Zinssenkung
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Die in der letzten Woche veröffentlichten Konjunkturdaten sprechen zwar für eine Fortsetzung des Wirtschaftsaufschwungs im kommenden Jahr. Gleichzeitig deuten sie jedoch darauf hin, dass die Dynamik etwas nachlassen dürfte. So schwächte sich der stark beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex zum fünften Mal in Folge ab, liegt aber mit 103,9 Punkten immer noch auf einem respektablen Niveau. Für den leichten Rückgang waren sowohl die geäußerten Geschäftserwartungen als auch die Beurteilung der aktuellen Lage verantwortlich. In dieselbe Richtung wie der Ifo-Index weisen auch die Geschäftsklimaindizes aus Frankreich und Belgien. Gegen den allgemeinen Trend konnte sich lediglich der italienische ISAE-Index etwas verbessern.
Die Vorabschätzungen der Einkaufsmanagerindizes (Flash-PMI) passen ebenfalls in dieses Bild. Auch hier war eine Abschwächung zu verzeichnen. Dabei entwickelten sich jedoch Industrie- und Dienstleistungsindex recht unterschiedlich: Während die Zahlen für das verarbeitende Gewerbe enttäuschten, legte der Teilindex für den Dienstleistungssektor unerwartet nochmals leicht zu. Hierzu hatte die Wiederbelebung der wirtschaftlichen Aktivität in der deutschen Finanzdienstleistungsbranche einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet.
Die zuletzt publizierten Daten haben uns in unserer Konjunktureinschätzung bestätigt. Für 2007 prognostizieren wir eine Zunahme der Wirtschaftsleistung im Euroraum von 2,5 Prozent, für 2008 von 2,0 Prozent. Deutschland dürfte in diesem Jahr etwas über dem EWU-Durchschnitt liegen, im nächsten Jahr geringfügig darunter.
US-Konjunktur: Unsicherheitsfaktor Immobilienmarkt
Die in jüngster Zeit bekannt gewordenen Zahlen aus dem US-Immobiliensektor verheißen noch nichts Gutes. Durch die Bank enttäuschten die Zahlen, sei es der Verkauf bestehender Häuser oder der von Neubauten. Die Hauspreise geraten vor diesem Hintergrund vielerorts unter Druck. Da sich dies auch auf die Refinanzierung von Hypotheken auswirken dürfte, sind negative Rückwirkungen auf den privaten Konsum nicht auszuschließen. Dies stellt durchaus einen Risikofaktor für die von uns erwartete konjunkturelle Belebung im kommenden Jahr dar. Hinzu kommt ein Ölpreis, der auf Schwindel erregende Höhen klettert, wozu auch die erhöhten politischen Spannungen im Mittleren Osten beitragen. Dennoch sehen wir noch keinen Anlass, von unserer Wachstumsprognose für 2008 von 2,9 Prozent abzugehen, zumal die US-Wirtschaft von der gelockerten Geldpolitik sowie dem schwächeren US-Dollar Unterstützung bezieht. Hinzu kommt die insgesamt robuste Lage der Weltkonjunktur.
Hinzu kommt ein Ölpreis, der auf Schwindel erregende Höhen klettert, wozu auch die erhöhten politischen Spannungen im Mittleren Osten beitragen. Dennoch sehen wir noch keinen Anlass, von unserer Wachstumsprognose für 2008 von 2,9 Prozent abzugehen, zumal die US-Wirtschaft von der gelockerten Geldpolitik sowie dem schwächeren US-Dollar Unterstützung bezieht. Hinzu kommt die insgesamt robuste Lage der Weltkonjunktur.
Spekulation auf US-Zinssenkung
Die schwachen Daten aus dem Immobiliensektor haben die Phantasie der Marktteilnehmer im Hinblick auf die Zinspolitik der Federal Reserve wieder einmal beflügelt. Immer mehr von ihnen erwarten noch mindestens eine weitere Leitzinssenkung in diesem Jahr, was sich mit unserer Einschätzung deckt. Dies erklärt auch den anhaltenden Sinkflug der Renditen. Inflationsrisiken - gemeinhin einer der stärksten Renditetreiber nach oben - scheinen dagegen im Moment noch keine entscheidende Rolle zu spielen. Bei einer Zehnjahresrendite von 4,4 Prozent dürfte die Inflationsprämie jedenfalls nicht allzu hoch sein.
Für mehr Klarheit könnte die US-Notenbanksitzung sorgen. Eine Leitzinssenkung von 25 Basispunkten in dieser Woche ist die wahrscheinlichste Variante. Von der im Anschluss an das zweitätige FOMC-Meeting stattfindenden Pressekonferenz erwarten sich die Finanzmarktakteure indes zusätzliche Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs von Bernanke und Co.
Ausblick
Abgesehen von der Notenbanksitzung in New York blicken wir in dieser Woche auf einen prall gefüllten Konjunkturdatenkalender. Die größte Aufmerksamkeit zieht traditionell der US-Arbeitsmarktbericht auf sich. Sollte die Zahl der neu geschaffenen Stellen deutlich unter der Konsensschätzung von 90.000 liegen, könnte dies die Zinssenkungsfantasien für die Zukunft zusätzlich beflügeln. Starke Beachtung dürfte auch die erste Schätzung für die BIP-Zunahme im dritten Quartal finden. Im zweiten Quartal lag die aufs Gesamtjahr hochgerechnete Wachstumsrate bei 3,8 Prozent. Die Analysten erwarten für die Sommermonate einen Anstieg von rund drei Prozent. Darüber hinaus werden mit dem US-Verbrauchervertrauen und dem ISM-Einkaufsmanagerindex noch wichtige Frühindikatoren veröffentlicht.
Im Euroraum konzentrieren sich die Marktteilnehmer auf die Inflationszahlen für Oktober. Die "Gefahr" einer weiteren Zinsanhebung durch die EZB ist immer noch nicht vollständig gebannt. Eine deutlich über dem EZB-Zielwert liegende Teuerungsrate würde die Falken im EZB-Rat in ihrer Meinung bestärken, dass das gegenwärtige Zinsniveau immer noch zu niedrig sei.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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