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17:02 Uhr, 20.07.2012

Spaniens Bankenwelt wird vor dem Schlimmsten bewahrt

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Brüssel (BoerseGo.de) - Die krisengeplagten spanischen Banken können fürs Erste aufatmen. Die Finanzminister der Eurozone haben Milliardenhilfen für die angeschlagenen Institute Spaniens beschlossen. In einer Telefonkonferenz genehmigten sie am Freitag nach Angaben von Euro-Gruppenchef Jean-Claude Juncker Hilfskredite in einem Umfang von bis zu 100 Milliarden Euro. Eine erste Tranche von 30 Milliarden Euro solle noch diesen Monat für akute Notfälle bereitgestellt werden, heißt es in der Erklärung der Ressortchefs. Die Haftung liege beim spanischen Staat. „Die spanische Regierung wird die vollständige Verantwortung für die Finanzhilfe behalten“, schrieben die Minister.

EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte in Brüssel, Ziel des Programms sei es, Spaniens Banken wieder zu rekapitalisieren. Sie sollten streng überwacht werden und in der Lage sein, das Wachstum im Land zu unterstützen. Der genaue Betrag für das gesamte Hilfsprogramm steht noch nicht fest, denn die Banken werden zunächst neuen Stresstests unterzogen. Ergebnisse sollen dann im September vorliegen.

Madrid hatte den Hilfsantrag am 25. Juni gestellt. Die Gelder fließen nun direkt an den spanischen Bankenrettungsfonds Frob, nicht an den Staat, der aber letztlich bürgt. Das Land muss im Gegenzug für die Hilfszusagen seinen Finanzsektor stärker kontrollieren, eine "Bad Bank" für faule Immobilienkredite installieren sowie strenge Sparauflagen einhalten.

Spanien ist das vierte Land in der Eurozone, das Mittel aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF erhält. Es ist das einzige, dessen Hilfen sich auf den Bankensektor beschränken. Zuvor hatten Griechenland, Irland und Portugal als Staaten umfassende Hilfspakete beantragt und müssen dafür weitgehendere Auflagen als Spanien erfüllen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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