Spanien: Wachstum durch Sparen?
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Montag:
Die deutsche Handelsbilanz weist für März einen Überschuss in Höhe von 18,9 Mrd. Euro aus nach 11,9 Mrd. Euro (revidiert von 12,1 Mrd. Euro) im Vormonat und 17,0 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Aufgelaufen sind im aktuellen Jahr bereits 41,0 Mrd. Euro, verglichen mit 37,8 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum im Vorjahr.
Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im März Saldo ein Plus in Höhe von 19,5 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 8,7 Mrd. Euro (revidiert von 8,9 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 18,8 Mrd Euro. In den ersten 3 Monaten 2011 lag der Überschuss bei 35,3 Mrd. Euro, im Vorjahr zur gleichen Zeit betrug das Plus 34,6 Mrd. Euro.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland im März um 10,0 % gestiegen. Im Vormonat hatte das Plus 13,0 % betragen. Der Inlandsumsatz ist im März-Jahresvergleich um 6,6 % geklettert, der Umsatz mit dem Ausland um 14,0 %.
Im Saison- und arbeitstäglich bereinigten Vergleich zum Vormonat legte der Umsatz-Volumenindex im März um 0,7 % zu nach 0,6 % im Vormonat. Im Inlandsgeschäft blieb der Index dabei stabil, im Auslandsgeschäft kletterte er um1,4 %.
Der sentix-Gesamtindex für Deutschland fällt im Mai auf 10,9, von 14,2 im Vormonat.
Der OECD Frühindikator (CLI) ist zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 103,2 Zähler gestiegen. Im Vormonat hatte er bei 103,0 gestanden.
Dienstag:
Die Zahl der deutschen Gästeübernachtungen ist im März gegenüber dem Vorjahr um 3 % auf rund 25,2 Mio. geklettert. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 11 % auf 4,1 Millionen. Bei Gästen aus dem Inland stieg die Übernachtungszahl um 2 % auf 21,1 Millionen.
Die französische Industrieproduktion im März gegenüber dem Vormonat um 1,0 % gesunken, nach zuvor +0,9 % im Vormonat.
Die schweizerische Jahresteuerung lag im April bei 0,3 % nach zuletzt 1,0 %.
Im Monatsvergleich ist der Preisindex der Schweiz um 0,1 % gestiegen.
Auf Monatssicht ist die italienische Industrieproduktion im März um 0,4 % gestiegen.
Die US-amerikanischen Exportpreise sind im April insgesamt um 1,1 % gestiegen nach zuvor +1,5 %.
Ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse sind die Ausfuhrpreise um 1,0 % geklettert nach zuletzt +1,4 %. Damit wurde der Vormonatswert von zunächst veröffentlichten +1,3 % nach oben revidiert.
Die US-amerikanischen Importpreise sind im April um 2,2 % gestiegen nach zuletzt + 2,6 % (revidiert).
Ohne Öl sind die Einfuhrpreise in den Vereinigten Staaten um 0,6 % geklettert nach zuvor +0,7 %.
Der Großhandelsumsatz in den USA ist im März um 2,9 % gestiegen.
Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind gleichzeitig um 1,1 % geklettert . Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,9 bis 1,0 % nach zuvor +0,2 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten +1,0 % nach unten revidiert. Das Verhältnis Lagerbestände gegenüber Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den Staaten im Berichtsmonat bei 1,13.
Mittwoch:
Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für März bei 99,5. Im Vormonat hatte der Index bei 104,0 gelegen.
Die deutschen Großhandelspreise sind im April gegenüber dem Vormonat um 0,2 % gestiegen nach 1,3 % im Vormonat. Im Jahresvergleich ist der Preisindex des Großhandels in Deutschland um 9,2 % geklettert nach zuvor 10,9 %.
Die Verbraucherpreise sind in Deutschland zum Vormonat um 0,2 % geklettert nach zuletzt +0,5 %. Die Jahresteuerung liegt bei 2,4 % nach zuvor 2,1 %. Die offizielle Erstschätzung lag bei +2,4 %.
Das britische Handelsdefizit liegt bei 7,66 Mrd. Pfund nach zuvor -6,776 Mrd. Pfund.
Der Wirtschaftsklimaindikator der Eurozone für das zweite Quartal ist auf 118,9 gestiegen von noch 116,8 im ersten Quartal. Ein Jahr zuvor hatte der Wirtschaftsklimaindex bei 102,3 gestanden. Der Index für die aktuelle Lage notiert bei 159,4 nach noch 142,7 im Vorquartal. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte der Indikator noch bei 78,3 notiert. Der Indikator für die Erwartungen gibt auf 95,1 nach, verglichen mit 101,6 im zweiten Quartal 2010. Im entsprechenden Quartal vor einem Jahr lag der Indikator noch bei 116,4.
Die US MBA Hypothekenanträge steigen 8,2 % im Vergleich zur Vorwoche.
Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 3,8 Mio. Barrel gestiegen, nach zuvor +3,4 Mio. Barrel.
Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,0 Mio. Barrel ausgeweitet, nach zuletzt einem Minus in Höhe von 1,0 Mio. Barrel.
Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,8 Mio. Barrel gefallen, nach zuvor -1,4 Mio. Barrel.
Donnerstag:
Der Überschuss der japanischen Leistungsbilanz kletterte im März um 1,393 % auf 157,817 Billarden Yen. Ein Jahr zuvor hatte der Überschuss noch bei 159,21 Billiarden gelegen.
Die Zahl der australischen Arbeitslosen ist im April zum Vormonat um 9.800 auf 583.000 gefallen. Die Arbeitslosenquote in Australien bleibt dennoch unverändert bei 4,9 %. Die Zahl der Beschäftigten stieg zum Vormonat um 22.100 auf 11,436 Mio., verglichen mit dem Vorjahresmonat ein Plus 2,4 %.
Im Februar ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland insgesamt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,8 % auf 12.708 zurückgegangen. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist dabei binnen gleicher Frist um 3,7 % auf 2.463 gesunken.
Im Zeitraum Januar bis Februar 2011 ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 3,8 % auf 25.508 gesunken, während die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Vergleich um 6,6 % auf 4.737 zurückgegangen sind.
Im ersten Quartal 2011 wurden in Deutschland rund 2 Mio. Tonnen Fleisch gewerblich produziert, ein Plus von 0,4 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei hatte das Schweinefleisch mit rund 1,36 Mio. Tonnen einen Anstieg von 1,1 % zu verzeichnen. Die Produktion von Rindfleisch (ohne Kälber) fiel um 4,1 % auf 0,283 Mio. Tonnen. Geflügelfleisch hingegen wurde um 1,8 % mehr produziert und kam auf 0,344 Mio. Tonnen.
Die französischen Verbraucherpreise sind im Berichtsmonat zum Vormonat um 0,3 % gestiegen. Zuletzt hatte der Monatsanstieg bei +0,8 % gelegen. Die Jahresteuerung liegt bei 2,1 % nach zuvor 2,0 %.
Der britische Produktionsindex ist im März auf Jahressicht um 2,7 % gestiegen. Im Vormonat lag der Jahresvergleich mit 4,9 % im Plus.
Im März allein war die Produktion zum Vormonat um 0,3 % geklettert. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe kletterte in gleicher Zeit um 0,2 %, nach 0,0 % zuvor.
Die Industrieproduktion ist im saisonbereinigten Monatsvergleich in der EU im März um 0,2 % gesunken. Im Vormonat war die Produktion der Eurozonen-Industrie um 0,6 % gestiegen. Im Jahresvergleich hat die Produktion in der Industrie um 5,3 % zugenommen.
Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im April um 0,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,5 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,7 % geklettert.
Die Kernrate der US Produzentenpreise ist um 0,3 % gestiegen. Erwartet wurde hier ein Bereich von 0,1 bis 0,2 % nach zuletzt noch 0,3 %.
Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im April um 0,5 % gestiegen. Erwartet wurde ein Umsatzplus von 0,6 bis 1,0 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten noch um 0,9 % gestiegen.
Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,6 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von 0,5 bis 1,0 %. Einen Monat zuvor war noch ein Anstieg um 1,2 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von 0,8 %).
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe liegt in den USA bei 434.000. Erwartet wurden 400.000 neue Anträge nach zuvor 478.000 (revidiert von 474.000).
Die US-amerikanischen Lagerbestände sind im März um 1,0 % gewachsen | . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,9 bis 1,0 %. Die Umsätze sind gleichzeitig um 2,2 % gestiegen. Das Verhältnis Lagerhaltung zum Umsatz (Inventories/Sales Ratio) liegt in den USA bei 1,25.
Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 70 Bcf auf 1.827 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 72 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.076 Bcf gelegen.
Freitag:
Zum Vorquartal ist die französische Wirtschaftsleistung um 1,0 % gestiegen. Damit war bereits gerechnet worden. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum bei 0,3 % gelegen.
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im ersten Quartal zum Vorquartal saison-, preis- und kalenderbereinigt um 1,5 % gestiegen nach +0,4 % im Quartal zuvor. Zum ersten Quartal des Vorjahres kletterte das BIP um 5,2 %, kalenderbereinigt lag die Zuwachsrate bei 4,9 %.
Die spanische Wirtschaftsleistung legte von Januar bis März um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu. Analysten hatten mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent gerechnet.
Kein Wunder, dass Spanien derzeit im Fokus der Finanzmärkte steht: Mit der höchsten Arbeitslosigkeit in der EU, knapp 21 Prozent der Spanier haben derzeit keinen Job, trägt das Land eine besonders hohe Bürde. Umso mehr sind die Iberer auf ein solides Wirtschaftswachstum angewiesen.
Um dies zu erreichen, hat das Land einen Spar- und Reformkurs eingeschlagen und setzt (bis jetzt noch) darauf, die Schuldenkrise anders als Griechenland, Irland und Portugal ohne Finanzhilfen seiner europäischen Partner bewältigen zu können.
Das Problem ist nur: Der Entschluss zu sparen, kommt auch in Spanien viel zu spät. Wenn unter den gegenwärtigen Bedingungen einer sich verschärfenden Schuldenkrise die Ausgaben gekürzt werden, wird sich das Wachstum weiter verlangsamen. So sind die 0,3 Prozent Wachstum auch zu werten: In der gesamten EU ist die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,8 Prozent gestiegen, was ja für sich genommen auch keine Glanzleistung ist. Doch die spanische Wirtschaft hinkt selbst diesen schwachen Zahlen deutlich hinterher.
Nach Lage der Dinge wird sich das auch nicht ändern: Mit der Rekordarbeitslosigkeit im Rücken dürfte es unmöglich sein, die notwendigen Wachstumsraten zu erreichen.
Die Politik sieht das offiziell natürlich völlig anders und streut den Menschen weiterhin Sand in die Augen: Unablässig predigen die Gläubigerländer ihren Steuerzahlern, die Liquiditätsprobleme der südlichen europäischen Peripherie seien durch die Rettungsgelder beherrschbar. In Wahrheit sind Griechenland, Portugal und Irland längst pleite.
Auch die Hoffnung, mit den Reformauflagen der Gläubiger könnten die Krisenländer aus ihren Schulden herauswachsen, wird sich als Illusion erweisen. Das genaue Gegenteil trifft zu. Durch die Sparprogramme sinkt die Wirtschaftsleistung, anstatt zu steigen. Am stärksten betroffen sind derzeit Irland und Griechenland, wie die folgende Abbildung zeigt:
Das Bruttoinlandsprodukt ist in der EU gemäß der ersten offiziellen Vorabschätzung im ersten Quartal um 0,8 % geklettert nach 0,3 % im vorangegangenen Quartal. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei 2,5 % nach 2,0 % im Quartal zuvor.
Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im April um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,3 bis 0,4 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,5 % geklettert. Auf das Jahr gesehen kletterten die US Verbraucherpreise um 3,2 %.
Die Kernrate ist in den USA um 0,2 % gestiegen. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,1 % zugelegt. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Kernrate um 1,3 % geklettert.
Wie wir die Börsenlage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
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