Analyse
12:45 Uhr, 16.02.2022

S&P 500 - Werden die US-Anleger auf dem falschen Fuß erwischt?

Die Bullen in den USA kontern seit Wochenbeginn einen steilen Kursrückgang. Aber reicht eine solide Erholung schon für eine Trendwende beim Leitindex S&P 500 aus? Oder setzt sich doch der Abwärtstrend der letzten Wochen durch.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 4.471,07 Pkt (S&P) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.471,07 Pkt (S&P)

Bis Mitte Januar befand sich der S&P 500 in einem stabilen Aufwärtstrendkanal, der über das "Jahrhundertkursziel" bei 4.730 Punkten auf ein neues Rekordhoch bei 4.818 Punkten führte und damit den Kurszielbereich um 4.820 Punkte erreichen konnte.

Allerdings endete die Rallyphase auf diesem Niveau und der Index brach unter ein Trendliniencluster ein. Das Verkaufssignal sorgte für einen Kursrutsch bis an den Support bei 4.236 Punkten, der letztlich verteidigt wurde.
Im Anschluss lief eine komplexe Erholung, die mit einem Doppeltop bei 4.595 Punkten bislang beendet wurde. Kurz vor einem weiteren Verkaufssignal, das der Bruch des 61,8 %-Retracements dieser Erholung bei 4.365 Punkten ausgelöst hätte, setzte vorgestern die Erholung ein, die aktuell von der Unterseite an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie führt.

Mehr als eine Erholungsfortsetzung ist kaum möglich

Um jetzt überhaupt die Chance auf eine Fortsetzung der Erholungsbewegung zu erhalten, müsste der S&P 500 über den Bereich um 4.510 Punkte steigen. Sollte dies gelingen, könnte der Anstieg wieder an die Hürde bei 4.595 Punkten führen. Hier hätten die Bären Gelegenheit den Abwärtstrend fortzusetzen. Ein Ausbruch über die Hürde hätte dagegen einen Anstieg bis 4.650 - 4.670 Punkte zur Folge. Dennoch bliebe auch dann fraglich, ob das Allzeithoch ohne weitere Zwischenkorrektur erreicht werden kann.

Verkaufssignal unter 4.364 Punkten aktiviert

Wahrscheinlicher ist allerdings, dass sich der Abwärtstrend schon nach dem Doppeltop fortgesetzt hat und jetzt unter 4.430 Punkten wieder an den kurzfristig zentralen Support bei 4.364 Punkten führt. Darunter wäre ein kleines Verkaufssignal aktiviert und die Erholung endgültig unterbrochen.

Damit dürfte auch die Wucht der Verkaufswelle vom Januar in den Markt zurückkehren und den Index bis 4.222 - 4.236 Punkte einbrechen lassen.

Darunter liegen weitere Ziele des ersten Abverkaufs bei 4.133 und 3.992 Punkten. Letztere Projektion verläuft im Bereich der Unterstützung bei 4.056 Punkten und dem 50 %-Retracement der Rally seit 3.233 Punkten. Am Unterstützugscluster um 4.000 Punkte könnte eine weitere Erholung einsetzen und der Index u.U. sogar in seinen Aufwärtstrend zurückfinden. Andernfalls wäre ein Einbruch bis 3.840 Punkte die Folge.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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