Kommentar
12:43 Uhr, 23.10.2019

S&P 500: The only way is...down?

Alle Zeichen stehen auf Sturm nur der S&P 500 scheint das nicht zu wissen. Das kann böse enden.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.995,99 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.995,99 Pkt (CME)

An Hinweisen, dass der Markt kurz vor einer heftigen Korrektur steht, mangelt es nicht. Allein, die Korrektur will einfach nicht beginnen. Seit Jahresbeginn steigt der Markt tendenziell, wenn auch mit kleineren Rücksetzern. Von einer ausgeprägten Korrektur kann man allerdings nicht sprechen. Dafür mehren sich im Hintergrund die Anzeichen, dass es steil bergab gehen müsste.

Aktien sind eine riskante Anlageklasse. Der Markt steigt nur, wenn Anleger auch risikofreudig sind. Sind sie es nicht, kaufen sie auch keine Aktien, denn diese sind per Definition risikoreich. Aktien sind allerdings nicht die einzige Anlageklasse, die riskant sind. Auch Ramschanleihen gehören dazu.

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Unternehmen mit geringer Bonität reagieren am schnellsten auf wirtschaftliche Veränderungen. Daher fallen die Kurse von High Yield Bonds auch für gewöhnlich bevor der Aktienmarkt einbricht. Das war 2011 genauso zu sehen wie 2015 – und jetzt wieder (Grafik 1).


Anleger strömen in sichere Anleihen und kehren riskanteren Bonds den Rücken. Die Risikofreude ist auf dem Rückzug. Am Aktienmarkt ist das noch nicht angekommen. Das zeigt sich etwa auch daran, dass kaum jemand Shortpositionen hat. Der Anteil an leerverkauften S&P 500 ETF Anteilen ist historisch niedrig (Grafik 2).

Damit dürften Anleger auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn es erst einmal nach unten geht. Im Normalfall ist ein Anstieg der Shortquoten vor einer Korrektur zu erkennen. Aktuell ist das nicht der Fall. Das kann man natürlich auch so interpretieren, dass die Korrektur einfach noch nicht ansteht.

Es ist aber genauso gut möglich, dass Anleger einfach nicht an fallende Kurse glauben und blauäugig auf neue Hochs wetten. Diese Wette ist sehr riskant, vor allem, wenn man Grafik 3 vor Augen hat. Die Margin Debt (Kredit, der für den Kauf von Wertpapieren aufgenommen wird) tendiert im Normalfall parallel zum Marktgeschehen.


Oftmals kehrt der Trend vor dem Marktgeschehen um. Das ist aktuell nicht nur einfach der Fall, es ist sogar eine historisch große Divergenz, die sich auftut. Der Aktienmarkt steigt und niemand macht mit, könnte man sagen.

Die Sache kann auf zwei Arten enden. Entweder korrigiert der Markt scharf oder der Markt steigt immer weiter bis die Anleger, die Risiko abgebaut haben, nervös werden und wieder einsteigen. Dann kommt es zu einem starken Impuls nach oben.

Letzteres ist nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Vor allem Profis halten sich zurück und bauen Risiko ab. Das muss nicht sofort zu einer Korrektur führen. Die Divergenzen halten sich schon eine Weile und können auch noch wochenlang bestehen.

Der Markt sieht derzeit freundlich aus. Hinter den Kulissen braut sich allerdings etwas zusammen. Kommt der Ball ins Rollen, dann vermutlich schnell.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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