Kommentar
09:50 Uhr, 28.02.2018

S&P 500: Ein Jahr der Rekorde

In diesem Jahr haben wir schon so viele Rekorde verbucht, dass man sich nur noch die Augen reiben kann. Es scheint alles im Zeitraffer zu geschehen.

Erwähnte Instrumente

Mitte Januar hatte ich bereits über einen Rekord berichtet. Dabei ging es um den RSI (Relative Strength Index). Dieser erreichte ein Allzeithoch. Der RSI ist ein Momentum-Indikator. Damit lässt sich vereinfacht sagen: noch nie seit 1900 war so viel Dynamik im Markt.

Dynamik kann man freilich auch anders messen und es gibt sicherlich viele Indikatoren, die kein Allzeithoch markierten. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Ausdruck dessen, wie die Herde in eine Richtung marschierte. Es wurde einfach blind gekauft. Die Rallye beschleunigte sich und dann... dann wurde der Boden unter den Füßen weggezogen.

Der Kurseinbruch Anfang Februar drückte nicht nur die Kurse, sondern sorgte fast für einen neuen Rekord. Der RSI brach innerhalb einer Woche um über 26 Punkte ein. Das geschah bisher nur ein einziges Mal zuvor – vor dem berühmten Crash 1929.

Inzwischen hat sich die Lage wieder stabilisiert. Die ersten zwei Februar Wochen werden uns allerdings noch lange in Erinnerung bleiben, nicht nur, weil die Kurse einbrachen, sondern auch wegen der Folgen.

Die Volatilität war zuvor ungewöhnlich niedrig und das gleich ein halbes Jahr lang. Dafür kehrte sie mit Wucht zurück. Der VIX Index kletterte von 10 Punkten auf zeitweise 50 Punkte. Einer der beliebtesten Trades (Volatilität shorten), ging richtig schief. So manches Produkt verlor 90 %.

Hier verbrannten sich auch Kleinanleger die Finger, aber nur am Rande. Vor allem institutionelle Anleger und Hedgefonds mussten hohe Verluste hinnehmen. Heute, nur kurze Zeit später, ist von alledem keine Rede mehr. Es spricht auch kaum noch jemand über den gigantischen Exzess bei Kryptowährungen Ende 2017 und dass gerade viele mittelgroße und kleinere Währungen zwei Drittel ihres Wertes verloren haben.

Die Karawane ist schon weitergezogen. Die Börse ist für ihre Schnelllebigkeit bekannt. Das derzeitige Tempo ist allerdings schon bemerkenswert und wahrscheinlich an sich ein Rekord. Ich bin gespannt, ob bzw. wann Anlegern bei diesem Tempo die Puste ausgeht.

Clemens Schmale

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5 Kommentare

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  • sit1984
    sit1984

    Einen weiteren Rekord stellt die Anzahl ihrer Artikel mit Crash-Befürchtungen dar. ;)

    11:41 Uhr, 01.03.2018
  • Trader12345679
    Trader12345679

    Extreme sind nie gut. Es sollte sich alles immer auf ein Normalmaß begrenzen. Dies wird m.e. auch wieder der Fall sein. Das was wir, dass lezte Jahr gesehen haben, war schon sehr schnell und hoch. es wurde gut verdient, aber nun sollten wir wieder einmal auf normale Geschwindigkeiten und auch Trends, mit Korrekturen zurückkommen.

    10:09 Uhr, 28.02.2018
    1 Antwort anzeigen
  • tschak
    tschak

    ich mag dieses Tempo. Das ist jene Geschwindikeit, welche die NEUE Anlegergeneneration versteht und kann. Die Alten der Kindergartenbörse-nZeit von 1982 bis 1999 reiben sich nur verwundert die Augen und fallen durch tlw. lächerliche (trotzige) Kommentare in den bekannten Finanzmedien auf (bzw. mir: NEGATIV auf). Egal - wir machen unsere Rendite, die sollen schaun, wie weit sie mit Coca Cola und AXP kommen *lol*

    10:03 Uhr, 28.02.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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