Fundamentale Nachricht
18:25 Uhr, 25.01.2019

Soros sieht im System China eine Gefahr für eine freie Gesellschaft

China und moderne Technologie: Für Investor George Soros ist das eine ungute Mischung und eine potenzielle Gefahr für die freie Gesellschaft.

Davos (Godmode-Trader.de) - Starinvestor George Soros hat vor den Auswirkungen fortschrittlicher Technologien in den Händen autoritärer Staaten gewarnt. Am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte der 88-jährige, offene Gesellschaften seien einer tödlichen Gefahr ausgesetzt, wenn maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz als Kontrollinstrumente genutzt würden.

Vor allem mit dem chinesischen Vorhaben eines sozialen Kreditpunktesystems ging der Milliardär hart ins Gericht. Menschen würden darin von Algorithmen bewertet, ob sie eine Gefahr für den Staat darstellten. Wenn das Ratingsystem voll funkioniere, habe „Xi (Anm. Staatspräsident Xi Jingping) die volle Kontrolle über die Menschen“.

China sei nicht das einzige autoritäre Regime auf der Welt, aber es sei das wohlhabendste und technologisch am weitesten fortgeschrittene, so Soros weiter. Das mache Chinas Staatspräsident Xi Jinping zu schärfsten Gegner offener Gesellschaften. Xi habe in den vergangenen Jahren Stück für Stück seine Macht ausgebaut, und sei inzwischen so mächtig wie einst Mao. „Xi hat sich selber als unangefochtenen Führer inthronisiert, möglicherweise auf Lebenszeit.“

Sollten chinesische Tech-Konzerne künftig den schnellen Mobilfunkstandard 5G kontrollieren, würden sie laut Soros ein inakzeptables Sicherheitsrisiko für den Rest der Welt darstellen.

Soros lobte sogar den amerikanischen Präsidenten, den er vor zwei Jahren in Davos noch mächtig auf dem Kieker hatte. Trump habe immerhin erkannt, dass China ein Rivale Amerikas sei, der durchaus bekämpft werden muss. Allerdings sei es zu einfach, China einfach nur einen strategischen Wettbewerber zu nennen und auf einen Handelsdeal zu setzen. „Anstatt einen Handelskrieg mit praktisch der ganzen Welt anzuzetteln, sollte Präsident Trump sich auf China konzentrieren“, sagte Soros.

Zudem nahm Soros Peking für sein Machtausbau beim Projekt „Neue Seidenstraße“ ins Visier. Sollte sich die Ökonomie in China weiter abschwächen, könnte das Projekt implodieren. Indirekt rief er die Akteure auf, alles zu tun, um China zu schwächen.

1 Kommentar

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Einmal im Leben .... Stimme ich 110% mit Sorros überein!

    19:19 Uhr, 25.01.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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