Soros‘ Rat an Deutschland: Führen oder gehen!
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New York (BoerseGo.de) - Der US-Investor George Soros reduziert die Euro-Krise auf eine Schwarz-Weiß-Debatte: Soros die Bundesregierung aufgefordert, die Euro-Zone mit aller Ernsthaftigkeit aus der Rezession zu führen oder aus der Währungsunion auszutreten. Berlin solle das Wachstum anheizen, eine gemeinsame Fiskalbehörde schaffen und als Garant für gemeinsame Anleihen geradestehen, oder den Euro-Raum verlassen, um Europas Zukunft zu sichern“, sagte der Starinvestor im Interview mit der „Financial Times“. Führen oder gehen: Zwischen diesen beiden Varianten müsse sich Deutschland entscheiden. „Entweder Sie knüpfen Ihr Schicksal an das der übrigen europäischen Länder und gehen das Risiko ein, mit den anderen zu schwimmen oder unterzugehen, oder Sie treten aus dem Euro aus, denn wenn Sie weg sind, würden die Probleme der Euro-Zone besser", sagte Soros in Richtung Berlin.
Soros hat Deutschlands Rolle in der Euro-Krise immer wieder heftig kritisiert. Den jüngsten Schritt der Europäischen Zentralbank, Staatsanleihen der Euro-Zone aufzukaufen, lobte der Investor hingegen mit aller Deutlichkeit. Das werde Wirkung zeigen, betonte Soros. Die Ankündigung einer möglichen EZB-Intervention dürfte die Risikoaufschläge senken, die Spanien für Staatsanleihen bezahlen muss, die aktuelle Deflationsspirale werde dadurch aber noch nicht durchbrochen, so Soros. Spanien werde die Unterstützung erst in Anspruch nehmen, wenn sie wirklich mit dem Rücken zur Wand stehen, sagte er.
Eine Vergemeinschaftung von Schulden in der Euro-Zone lehnt die Bundesregierung ab. Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble zufolge soll so etwas erst möglich sein, wenn es in Europa eine Fiskalunion gibt, die die Haushaltsdisziplin kontrollieren kann. „Wenn sie ihre Sicht auf den Euro nicht ändern, zwingen sie Europa, ohne es zu wollen, in eine nicht tragbare Situation“, sagte Soros. „Was mir wirklich Sorge bereitet, ist dass der Euro jetzt die EU gefährdet. Wenn die Mitgliedsländer im Streit auseinanderbrechen, wird Europa schlechter gestellt sein als vor dem Zusammenschluss“.
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