Kommentar
22:21 Uhr, 08.01.2010

Sorgen nicht nur am Arbeitsmarkt...

Montag:
Im Jahr 2009 verglichen mit dem Vorjahr ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland insgesamt um 72.000 bzw. 0,2 % auf 40,15 Mio. gefallen.

Die deutschen Ausfuhren insgesamt sind im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19,0 % auf 200,2 Mrd. Euro gesunken. Für den Bereich der Eurozone lag der Rückgang bei 18,4 % auf 126,5 Mrd. Euro.

Die Einfuhren nach Deutschland sind im dritten Quartal binnen Jahresfrist insgesamt um 18,9 % auf 167,9 Mrd. Euro gesunken. Die Importe aus der Eurozone waren dabei um 17,4 % auf 96,6 Mrd. Euro gefallen.

Der schweizerische Einkaufsmanagerindex notiert bei 54,6. Im Vormonat hatte der Index noch bei 56,9 notiert.

Laut Sitzungsprotokolls der Schwedischen Reichsbank (Sveriges Riksbank) zum Meeting am 21. Oktober 2009 war die Entscheidung die Zinsen bei 0,25 % zu belassen nicht einstimmig.

Der französiche Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 54,7. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 54,4 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index weiterhin mit 54,4.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert bei 52,7. Erwartet wurde der deutsche Index mit einem Stand von 53,1. Das Vormonatsniveau hatte bei 52,4 gelegen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert im Dezember bei 51,6. Damit wurde die erste Veröffentlichung bestätigt. Im Vorfeld war bereits mit einer Bestätigung der Erstschätzung gerechnet worden. Im Vormonat hatte der Index bei 51,2 notiert.

Der CIPS Einkaufsmanagerindex für Großbritannien notiert im Dezember bei 54,1. Im Vormonat hatte der Index bei 51,8 gestanden. Gerechnet worden war hingegen für Februar mit einem Anstieg auf 52.

Die Verbraucherkredite in Großbritannien sind im November auf 1,1 Mrd. Pfund gestiegen. Einen Monat zuvor hatten sie noch 0,5 Mrd. Pfund betragen.

Der sentix-Gesamtindex für Deutschland steigt im Januar auf -3,70.

Die Jahresteuerung in Italien lag im Dezember nach vorläufigen Angaben bei +1,0 %. Auf Monatssicht stiegen die Preise um 0,2 %.

Der US-amerikanische ISM Index notiert im Dezember bei 55,9 %. Erwartet wurde er im Bereich 54 bis 55,3 %. Im Vormonat hatte der Index noch bei 53,6 % notiert.

Die US-amerikanischen Bauausgaben sind im November um 0,6 % gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um -0,5 %. Im Vormonat waren die Bauausgaben in den USA um 0,5 % zurückgegangen. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,0 % nach unten revidiert.

Dienstag:

Die japanische Geldmenge ist im Dezember saisonbereinigt um 5,2 % gestiegen.

Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland liegt im November in Deutschland gemäß der ILO-Arbeitsmarktstatistik bei 40,41 Mio. und damit um 0,8 % unter dem Vorjahresniveau. Zum Vormonat sank die Zahl der Erwerbstätigen um 0,1. Auch saisonbereinigt blieb die Zahl stabil.

Der französische Vertrauensindex notiert bei -31 nach zuvor -30. Erwartet wurde der Index bei -29.

Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland im Dezember um 60.000 auf 3,276 Mio. gestiegen und saisonbereinigt um 3.000 gesunken. Die Arbeitslosenquote steigt demnach im Dezember auf 7,8 %.

Unser Kommentar:

In diesem Sommer wird in vielen Firmen das Kurzarbeitergeld wegfallen. Erst dann qwird sich zeigen, was die "guten Zahlen" vom Arbeitsmarkt in Deutschland wirklich wert sind.

Die offizielle Vorabschätzung für die Inflation in der Eurozone für Dezember geht von einer Jahresteuerung von 0,9 % aus. Im Monat zuvor hatte die Jahresteuerung bei 0,5 % gelegen.

Der US-amerikanische Index zu den anstehenden Hausverkäufen ist im November um 16 % gefallen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang auf rund 2 %. Im Vormonat hatte der Index bei 3,9 % gestanden.

Unser Kommentar:

Der Einbruch bei den anstehenden Hausverkäufen ist bedenklich. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die staatliche Unterstützung ausgelaufen ist. Dies war im Vorfeld nämlich bekannt - dennoch hatten Analysten mit einem weitaus geringeren Einbruch gerechnet....

In diesem Zusammenhang sind die Zahlen vom Arbeitsmarkt vom Freitag ein zusätzliches Warnsignal. Zehen Prozent Arbeitslosigkeit nach offizieller Lesart, das ist alarmierend. Man kann festhalten: Weder der Immobilienmarkt noch der Arbeitsmarkt in den USA zeigen Anzeichen einer nachhaltigen Besserung.

Die US-amerikanischen Industrieaufträge sind im November um 1,1 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich 0,1 bis 0,5 %. Im Vormonat waren die Industrieaufträge um 0,8 % gestiegen. Damit wurde der Vormonatswert von 0,6 % nach oben revidiert.

Mittwoch:

Heilige Drei Könige

Die Zahl der Baugenehmigungen ist in Australien im November auf Monatsbasis um 2,7 % auf 13.555 gestiegen. Zum Vorjahr ergibt sich daraus ein Plus in Höhe von 30,7 %.

Saisonbereinigt waren die australischen Baugenehmigungen zum Vormonat um 5,9 % nach oben gegangen, auf Jahresbasis bedeutet das ein Plus in Höhe von 33,3 %.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Dezember notiert bei 52,7. Erwartet wurde der Index bei 53,1. Im Vormonat hatte er noch bei 51,4 gestanden.

Der Dienstleistungsindex für die Eurozone notiert in der zweiten Veröffentlichung für Dezember bei 53,6. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 53,7 nach unten revidiert. Im Vormonat hatte der Index bezüglich der Dienstleistungen noch bei 53,0 gestanden.

Der britische CIPS Dienstleistungsindex für Dezember notiert bei 56,8. Im Monat zuvor hatte der Index über die Dienstleistungen noch bei 56,6 gestanden.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im Oktober um 2,2 % gefallen nach zuvor +1,7 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 14,5 % gesunken nach -16,3 %.

Die Erzeugerpreise der Industrie sind in der Euro-Zone im November zum Vormonat um 0,1 % gestiegen nach zuvor +0,3 %. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger in der Industrie um 4,4 % gesunken nach zuvor -6,6 %.

Im Dezember ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 84.000 gefallen. Im Vormonat hatte das Minus noch bei 145.000 gelegen und wurde somit von den zuvor veröffentlichten -169.000 revidiert.

Der US-amerikanische ISM Non-Manufacturing Index (NMI) für Dezember notiert bei 50,1 %. Erwartet wurde der NMI im Bereich 50,5 bis 52,0 % nach zuvor 48,7 %.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 1,3 Mio. Barrel gestiegen.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 3,7 Mio. Barrel ausgeweitet.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 300.000 Barrel zurückgegangen.

Donnerstag:

Die Zahl der Inobhutnahmen durch Jugendämter in Deutschland liegt im Jahr 2008 bei 32.000 Kindern und Jugendlichen. 60 % der Eltern von Heimkindern erhalten Transferleistungen.

Der Gesamtindex für die Eurozone zur Geschäfts- und Verbraucherstimmung notiert im Dezember bei 91,3 nach zuvor 88,8.

Der Geschäftsklimaindex für die Eurozone notiert im Dezember bei -1,22. Im Vormonat hatte der Geschäftsklimaindex bei -1,53 notiert.

Der Einzelhandelsumsatz ist in der Eurozone im November gegenüber dem Vormonat in der ersten offiziellen Schätzung um 2,2 % abgenommen. Im Jahresvergleich ist der Umsatz des Einzelhandels in der Eurzone im Berichtsmonat um 14,5 % gesunken.

Der Auftragseingang ist im November in Deutschland auf Monatssicht saison- und preisbereinigt um 0,2 % gegenüber Vormonat gestiegen. Im Vormonat war der Auftragseingang revidiert um 1,9 % gestiegen.

Die Bank of England belässt die Zinsen bei 0,5 %. Damit war im Vorfeld mehrheitlich gerechnet worden.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 434.000 gestiegen. Erwartet wurden 439.000 bis 455.000 neue Anträge nach zuvor 433.000 (revidiert von 432.000).

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 153 Bcf auf 3.123 Bcf zurückgegangen. Im Vorjahr hatten sie bei 2.837 Bcf gelegen.

Freitag:

Der japanische Frühindikator notiert in seiner vorläufigen Veröffentlichung für November bei 91,2. Im Vormonat hatte der Index bei 89,4 gelegen.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz ist im Dezember auf 4,4 % gestiegen von 4,2 % im Vormonat.

Die deutsche Handelsbilanz weist für November einen Überschuss in Höhe von 17,4 Mrd. Euro aus nach 13,4 Mrd. Euro im Vormonat (revidiert von 13,6 Mrd. Euro) und 10,0 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Im den ersten elf Monaten des Jahres zeigt die Handelsbilanz damit ein Plus von 122,9 Mrd. Euro, verglichen mit 171,0 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Leistungsbilanz in Deutschland zeigt im November-Saldo ein Plus in Höhe von 18,1 Mrd. Euro. Im Vormonat lag der Überschuss bei 11,1 Mrd. Euro (revidiert von 11,0 Mrd. Euro), im Vorjahr bei 9,4 Mrd Euro. Im Jahr 2009 soweit liegt das Plus bei 99,1 Mrd. Euro, im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte der Überschuss bei 151,3 Mrd. Euro gelegen.

Die Ausfuhren sind im November zum Vorjahr um 3,1 % auf 73,7 Mrd. Euro gefallen. Aufgelaufen im Jahr 2009 sind ausfuhrseitig 734,6 Mrd. Euro. Die Einfuhren nach Deutschland sind gegenüber dem Vorjahres-November um 14,8 % auf 56,3 Mrd. Euro gesunken.

Die Baupreisindices für Wohngebäude sind im November 2009 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 % gestiegen, für Bürogebäude um 0,4 % geklettert und für gewerbliche Betriebsgebäude um 0,1 % gestiegen. Der Index für den Straßenbau legte um 0,9 % zu, während der Index für die Instandhaltung binnen gleicher Frist um 1,2 % kletterte.

Input-seitig sind die britischen Erzeugerpreise im saisonbereinigten Monatsvergleich im Dezember um 0,1 % gestiegen. Im Jahresvergleich sind die Preise der Erzeuger um 6,9 % gestiegen.

Die Arbeitslosenquote in der Euro-Zone steigt im November auf 10,0 %. Bereits im Vormonat hatte sie bei 9,9 % gelegen, ein Jahr zuvor hatte sie noch 8,0 % betragen.

Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone ist im dritten Quartal 2009 um 0,4 % gestiegen. Im vorangegangenen Quartal hatte das Quartalswachstum bei -0,1 % gelegen. Im Jahresvergleich liegt das Wachstum bei -4,0 % nach -4,8 % im Quartal zuvor.

Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist in Deutschland im November zum Vormonat preis- und saisonbereinigt um 0,7 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg in Höhe von 1,0 %. Im Vormonat war die Produktion um revidierte 1,7 % gesunken. Auf das Jahr gesehen fiel die Produktion nach Bereinigung der Arbeitstage um 10,2 %.

Die US-amerikanische Arbeitslosenquote liegt im Dezember bei 10,0 %. Erwartet wurde die Quote mit 10,0 bis 10,2 % nach 10,0 % im Vormonat.

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) ist in den USA im Dezember um 85.000 zurückgegangen.

Unser Kommentar:

Den Daueroptimisten wird das sicher zu denken geben - und der US-Notenbank auch: Alle Anstrengungen, die Arbeitslosigkeit in den USA mit der Auflage immer größerer Konjunkturpakete zu bekämpfen, müssen als fehlgeschlagen eingestuft werden.

Im Moment tut sich rein gar nichts auf dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Wobei man ja anmerken muss, dass die offiziellen Zahlen nur die halbe Wahrheit erzählen. Die Realität sieht noch weitaus schlimmer aus, mit einer Arbeitslosenquote in der Gegend von 20 Prozent.

Die Zurückhaltung der Konzerne bei der Einstellung neuer Mitarbeiter wird dazu führen, dass die Menschen noch mehr sparen als sie das ohnehin schon tun. Für die Konjunktur sind das keine guten Aussichten.

Die durchschnittlichen Stundenlöhne sind in den USA im Dezember um 0,03 US-Dollar bzw. 0,2 % gegenüber dem Vormonat auf 18,80 US-Dollar gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 bis 0,2 %. Im Vormonat waren die Stundenlöhne um 0,1 % geklettert.

Die Zahl der durchschnittlichen Wochenstunden liegt in den USA im Dezember bei 33,2 und damit unverändert zum Vormonat.

Die US-amerikanischen Lagerbestände im Großhandel sind um 1,5 % geklettert. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang im Bereich von 0,2 bis 0,3 % nach zuvor noch +0,6 %. Damit wurde der Vormonatswert von veröffentlichten +0,3 % nach oben revidiert.

Unser Kommentar:

Auch der Anstieg der Lagerbestände im Großhandel spricht nicht dafür, dass wir derzeit eine nachhaltige Erholung sehen. Dennoch steigen die Aktienkurse. Sollte die US-Notenbank noch eine Zeitlang an ihrer Nullzins-Politik festhalten, könnte das noch eine Weile so weiter gehen...

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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