So verdient man Geld mit der Frankreich-Wahl
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In aller Welt blicken die Finanzmärkte mit Spannung auf die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich, die am kommenden Sonntag stattfindet. Die Hintergründe der Wahl und warum die Finanzmärkte so gespannt auf das Ergebnis sind, haben Daniel Kühn und ich im gestrigen BörsenTalk erläutert. Hier können Sie sich die Aufzeichnung ansehen:
Doch viele Trader und Anleger interessiert vor allem die Frage: Wie kann man mit der Frankreich-Wahl an der Börse Geld verdienen? Die verschiedenen politischen Extremereignisse des vergangenen Jahres geben Hinweise, was funktionieren könnte und was nicht.
Wie die Reaktion der Börsen auf die Brexit-Abstimmung und die US-Präsidentschaftswahl gezeigt haben, sind direktionale Wetten auf steigende oder fallende Kurse wenig erfolgversprechend. Die Beispiele des vergangenen Jahres zeigen, dass nicht nur der Ausgang der Abstimmungen von den Marktteilnehmern im Vorfeld völlig falsch eingeschätzt wurde, sondern vor allem auch die Reaktion der Märkte selbst die Experten überraschte. Galt ein Wahlsieg von Donald Trump vor der Wahl noch als riesiger Unsicherheitsfaktor, wurde der Wahlsieg anschließend von den Börsen frenetisch gefeiert. Die Hoffnungen auf Deregulierung, Steuersenkungen und steigende Infrastrukturausgaben beflügelten die Börsen.
Wie Trader und Anleger mit politischen Extremereignissen tatsächlich Geld verdienen können, zeigt das Beispiel der Brexit-Abstimmung sehr deutlich: Weltweit reagierten die Aktienmärkte am 24. Juni 2016 auf den Ausgang des Brexit-Referendums zunächst mit dramatischen Kursverlusten, die sich aber innerhalb kurzer Zeit wieder relativierten. Der DAX startete am 24. Juni mit 9.237,62 Punkten in den Xetra-Handel und damit mehr als 1.000 Punkte bzw. rund 9,9 Prozent unter dem Vortagesschlusskurs von 10.257,03 Punkten. Vorbörslich wurde der DAX sogar auf unter 9.200 Punkte getaxt, womit die Kursverluste im deutschen Leitindex mehr als 10 Prozent betrugen.
Doch innerhalb kurzer Zeit erholten sich die Kurse wieder. Wer direkt zur Eröffnung des Xetra-Handels Aktien kaufte, kam sehr billig in den Markt. Im Verlauf des Handelstages konnte der DAX im Vergleich zum Eröffnungskurs bereits wieder um 300 Punkte zulegen. In der Folge dauerte es noch rund 20 Handelstage, bis das Niveau vor der Brexit-Entscheidung wieder erreicht wurde. Die berühmte Börsenweisheit "Politische Börsen haben kurze Beine" hatte also wunderbar funktioniert. Die Erfahrung zeigt: Die Börsen übertreiben besonders bei unerwarteten Ereignissen häufig stark. Innerhalb kurzer Zeit wird ein starker Sell-Off zumindest teilweise wieder rückgängig gemacht.
Allerdings: Am Tag der Brexit-Entscheidung waren viele Online-Broker aufgrund "technischer Probleme" plötzlich nicht mehr erreichbar. Wer aber bereits vorher Limit-Orders an den Börsen platziert hatte, wurde beim Erreichen des entsprechenden Kursniveaus auch ausgeführt.
Statt bei der Frankreich-Wahl auf eine bestimmte Marktbewegung zu spekulieren, könnten Trader und Anleger sich also ganz einfach zurücklehnen und darauf spekulieren, dass ein möglicher starker Ausverkauf innerhalb kurzer Zeit wieder relativiert wird. Dazu werden Limit-Kauforders deutlich unter dem aktuellen Kursniveau platziert, in der Hoffnung, bei einem extremen Sell-Off günstig in den Markt zu kommen. Nützlich ist eine solche Vorgehensweise vor allem bei Aktien, die der Anleger zum Beispiel aus fundamentalen Gründen ohnehin kaufen wollte. In der Vergangenheit funktionierte eine solche Strategie bei verschiedenen Extremereignissen sehr gut - sogar bei den Anschlägen vom 11. September 2001. Es kam zwar zu heftigen Kursverlusten, doch bereits nach wenigen Wochen notierten die Kurse wieder deutlich höher als am 11. September. Wer nach der Nachricht des Anschlags günstig kaufte, konnte sich über ansehnliche Kursgewinne freuen. Etwas Geduld mussten Anleger und Trader natürlich mitbringen. Und auch das nötige "Sitzfleisch", um zwischenzeitliche Kursverluste überstehen zu können.
Fazit: Kluge Anleger und Trader spekulieren im Vorfeld der Frankreich-Wahl nicht auf eine bestimmte Marktbewegung, sondern nutzen die Marktbewegung, die sich ihnen bietet, bestmöglich aus. Kommt es am kommenden Montag zum großen Sell-Off, können Anleger und Trader mit vorher platzierten Limit-Orders sehr günstig in den Markt einsteigen. Kursgewinne sind dann vermutlich nur eine Frage der Zeit.
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Habe viele Tausend gewonnen, quasi all-in long....leider nur im Demo Depot :-)
morgen und übermorgen gibt's Short einstiege
Macron wird verhungern. Er hat noch nicht begriffen, woher die Probleme kommen. Das Land wird still stehen. Wenn der dem Kapital dann noch nach dem Mund redet, rasten die Franzosen aus.
Ich kann diese Meinung nicht teilen, es erscheint mir sogar außerordentlich leichtsinnig, bezüglich dieser Schicksalswahl in Frankreich die Phrase von den kurzen Beinen zu bemühen. Man weiß ja vorab nie, wie überrascht die Kundschaft von diesem oder jenem Ereignis sein wird. Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass so eine Überraschung von genügend mächtigen Mitspielern gespielt wird. Die schauen halt nach, wo die Masse der anderen positioniert ist und sorgen dann für das Gegenteil dessen, was jene erwarten. Das können durchaus auch die Emittenten der Papiere sein. Man muss sich vorstellen, das ein Wahlerfolg der französischen Nationalisten auch die Brexit-Verhandlungen auf eine völlig neue Grundlage stellen wird. Das Ergebnis wird vielleicht sein, dass Europa künftig nur noch aus Deutschland und seinen Schuldnern besteht. Das wäre politisch und ökonomisch eine Katastrophe.
interessant für mich zu lesen, wär mal die information, wer überhaupt den dax bewegt... und vor allem wer konkret hat dafür gesorgt, dass die kurse in europa so shortlastig seit letztem sommer sind, obwohl man ja merkt, dass der markt viel weiter hoch würde wollen... immer wieder, wenns good news gab, der dow anzog, dann schwupps kam der verfall am dritten freitag und hat den dax gedrückt, obwohl er am steigen war... also wer is der Übeltäter der hier die marktmacht hat, die kurse, (wie letzten sommer in der range unter 10800 zu halten?) Und vor allem... mit welchen instrumenten bewegt ein stillhalter den kurs??? Nur einmal (im dezember 16) gelang das dem stillhalter nicht, sein open interest zu befriedigen...
wie funktioniert das ganze gebahren? Was steckt hinter den bewegungen?
Nur das is doch eigentlich wirklich interessant... okay, geb zu, wenn das jeder weiß, funktioniert das konstruckt nich mehr... wobei ja immer behauptet wird, uns kleinspekulanten interessieren die elefanten nicht...
von daher dürfte das geheimnis ja kein geheimnis sein...
schade, dass es keine internetseite gibt, wo sowas mal von "investigativjournalisten" als hintergrundwissen publiziert wird...
ansonsten macht ihr an und für sich nen guten job!
Es fehlt halt nur mal ne erklärung, warum zum beispiel meine frage nicht so einfach beantwortet werden kann, wenn sie nicht beantwortet werden kann...;)
pretty optimistic article _ what happens when the € is getting trashed ?? y mean it will last 20 days be4 all normal again, ?? if you say so,
Habe mir den Livemitschnitt angehört. So wenig Informationen ... - irre! Richtig schlecht gemacht. Lohnt nicht, sich da anzuhören.
Zudem darf man die Niedrigzinspolitik nicht außer Acht lassen. Hier wird ja immer gerne auf den hohen KGV verwiesen und auf den schwarzen Freitag. Waren damals die Zinsen auch schon so niedrig? Gab es da schon Negativzinsen die man sogar mittlerweile bei Flatex, einem Broker, zahlen darf? Heutzutage gibt es neben Anleihen keine Alternativen mehr um Vermögen zu erhalten bzw. etwas aufzubauen.
Alleine weil es vermehrt Aussagen gibt, dass die Hausse zu Ende und die Party bald vorbei ist, kann es auch noch weiter hoch gehen. Warum soll es noch nicht 2 Jahre weitergehen und der Dax fängt erst bei 14.000 an zu korrigieren und runter auf 10.000 oder sowas. Alles möglich
Aber irgen wann endet jede Party und wir dürfen nicht vergessen wir sind seit 8 Jahren in einer Hausse und auch die wird irgen wann enden nämlich dann wenn die wenigsten damit rechnen also vorsichtig mit solchen Aussagen am Montag kaufen wenn es ordentlich runter gehen sollte.
Man muss sichn ur vor Augen halten von wo die Kurse in 2008 kamen unmd wo sie heute stehen also immer schön Augen auf und damit man nach her nicht der Dumme ist und kauft zu Höchstkursen.
Denn eine Korrektur von 500 oder 1000 Punkte ist immer noch nicht billig !!