Kommentar
08:03 Uhr, 26.08.2009

So können Sie von fallenden Rohölpreisen profitieren

Die Lage beim Erdöl stellt sich aktuell nicht wesentlich viel anders als die am Aktienmarkt dar. Beide Assets sind bei der Bewertung in den vergangenen Monaten der realen Entwicklung schon ein ganzes Stück voraus gelaufen, auch wenn die vorangegangenen Abstürze natürlich exorbitant stark ausgefallen waren. Speziell beim „schwarzen Gold“ ist das erreichte Niveau von rund 70 US-Dollar pro Barrel aber kaum fundamental gerechtfertigt, hat sich doch weder die Nachfrage entsprechend positiv entwickelt, noch konnten die Lagerbestände bislang signifikant zurückgeführt werden. Solange diese beiden Faktoren aber nicht entsprechend reagieren, scheint zumindest ein weiterer Ölpreisanstieg nicht unbedingt auf sicherem Fundament zu stehen, auch wenn aus charttechnischer Sicht zumindest kurzzeitige Ausschläge auf 80 oder 90 US-Dollar noch möglich sind, bevor eine deutliche Korrektur einsetzen könnte.

Anlegern, die dieser Marschroute folgend eher mit fallenden Notierungen rechnen, auf der anderen Seite aber auch nicht gleich auf dem falschen Fuß erwischt werden möchten, bieten die vier währungsgesicherten erst im Juli von der Commerzbank emittierten Reverse-Bonus-Zertifikate auf den Brent Crude Oil Future selbst bei moderaten zwischenzeitlichen Kursanstiegen noch einen mehr oder weniger ausreichend großen Puffer nach oben. Entscheidend ist bei diesen genau spiegelverkehrt zu klassischen Bonus-Papieren funktionierenden Produkten, dass die hier zwischen 85 und 110 US-Dollar fixierten Kursschwellen zu keiner Zeit während der Laufzeit berührt werden. Ist das der Fall, winken dem Investor attraktive Seitwärtsrenditen, sowie in Ermangelung eines die Performance begrenzenden Caps sogar die Möglichkeit, von weiter fallenden Kursen eins zu eins zu profitieren.

Ein eher kurzfristig orientierter Anleger könnte beispielsweise die kürzeste Laufzeit bis Juni 2010 wählen, wobei hier mit Caps bei 85 (CM9HLF) und 100 US-Dollar gleich zwei Produkte zur Auswahl stehen, die auf dem aktuellen Niveau Bonus-Renditen von über 45 bzw. „nur“ 15 Prozent abwerfen. Blickt man allerdings auf das Risiko in Form des jeweiligen Puffers von nicht einmal 20 bzw. gut 40 Prozent, so wird der Renditeunterschied schnell klar. Wer also kurzfristig noch weitere Anstiege beim Öl erwartet, sollte mit dem deutlich konservativeren Papier lieber zu dem Spatz in der Hand greifen und die Taube auf dem Dach sitzen lassen.

Bei den beiden weiteren Reverse-Zertifikaten besteht bezogen auf die Laufzeit nicht mehr die Qual der Wahl. So bietet das im Dezember 2010 fällige Produkt ebenfalls ausgestattet mit einem Cap bei 100 US-Dollar (CM9HLH) derzeit eine Seitwärtsrendite von ca. 21 Prozent. Investoren, die mit einem Cap bei 110 US-Dollar noch einen deutlich größeren Sicherheitsabstand von rund 55 Prozent präferieren, müssen hier zu der längsten Laufzeit bis Juni 2011 greifen. Die Bonusrendite beläuft sich bei diesem Papier auf etwa 30 Prozent.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Die vier Reverse-Zertifikate geben Rohstoff-Anlegern die Chance, währungsgesichert und aktuell ohne Aufgeld auf fallende Rohöl-Notierungen zu setzen, wobei die Puffer je nach Erwartungshorizont ganz individuell gewählt werden können.

100 USD Reverse-Bonus-Zertifikat auf Brent Öl
Emittent/WKN: Commerzbank / CM9HLG
Laufzeit: 17.06.2010
Preis: (18.08.2009) Geld / Brief: 88,18 € / 89,18 €
110 USD Reverse-Bonus-Zertifikat auf Brent Öl
Emittent/WKN: Commerzbank / CM9HLJ
Laufzeit: 16.06.2011
Preis: (18.08.2009) Geld / Brief: 87,60 € / 88,60 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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