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13:54 Uhr, 27.11.2015

Silberpreis im Rückwärtsgang

Ob der voraussichtlich zunächst nur kleine Anstieg des Leitzinses in den USA tatsächlich die Entscheidungen von Anlegern, die in Edelmetall investier sind, beeinflusst, erscheint fraglich. Experten räumen den Money Makern an den Terminbörsen mehr Preissetzungsmacht ein.

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  • Silber
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Stuttgart/ New York (Godmode-Trader.de) - Der Silberpreis erreichte Mitte November mit 13,86 US-Dollar den niedrigsten Stand seit August 2009. Der seit 2011 nach unten gerichtete Trend setzte sich damit auch 2015 unter großen Schwankungen fort. Aktuell notiert das Edelmetall wieder über der Marke von 14 US-Dollar bei 14,13 Dollar/Unze.

Um den Jahreswechsel 2014/15 führte die aufgekommene Griechenlandkrise sowie die Aussicht auf eine weitere Lockerung der EZB-Geldpolitik noch zu einem Anstieg des Goldpreises, von dem auch Silber profitierte. In der Spitze kostete die Feinunze seinerzeit 18,48 US-Dollar. Aber vor allem in den Sommermonaten verbilligte sich das weiße Edelmetall drastisch. Die Gründe hierfür: die Sorge vor einem „hard landing“ der chinesischen Wirtschaft. Daneben drückte die Aussicht auf einen ersten Zinsschritt der US-Fed im September auf dem Goldpreis, der auch die Silber-Performance beeinflusste. Das Verschieben der Leitzinserhöhung im September führte dann zunächst zu einer vorübergehenden Aufwärtsbewegung und die implizite Ankündigung für ihren Vollzug im Dezember leitete einen fast ebenso schnellen Preissturz ein.

Ob der voraussichtlich zunächst nur kleine Anstieg des Leitzinses in den USA tatsächlich die Anlegerentscheidungen beeinflusst, bleibt fraglich. Laut den Experten der LBBW ist in diesem Zusammenhang der Terminmarkt eine entscheidende Größe. Demnach hätten seit Ende Oktober die Spekulanten ihre Netto-Position um mehr als 41.000 Kontrakte (rechnerisch 6.000 Tonnen) reduziert. Die Emittenten physisch besicherter Silberfonds hätten im gleichen Zeitraum hingegen lediglich 80 Tonnen des Edelmetalls veräußert.

Mit Blick auf die bevorstehende Wochen verheißt der Einbruch der Netto-Long-Postion an der US-Terminbörse laut der LBBW jedoch auch die Möglichkeit eines wieder ansteigenden Silberpreises. Dies wäre dann der Fall, wenn die US-Notenbank den Leitzins wider Erwarten doch nicht an-heben sollte. Aber selbst bei einer Zinserhöhung sei mit Gewinnmitnahmen von Spekulanten zu rechnen, die aktuell short positioniert sind. Die Experten rechnen deshalb weiter mit einer Erholung des Silberpreises.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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