Kommentar
21:24 Uhr, 06.04.2018

SILBER - Chance des Lebens für antizyklische Anleger?

Wenn es um Silber geht, dann ist die Stimmung richtig schlecht. Man kann sie sogar als katastrophal bezeichnen. "Contrarians" spitzen die Ohren.

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  • Silber
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  • Gold
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Seit vergangener Woche ist es offiziell. Anleger sind so bärisch wie noch nie, wenn es um Silber geht. Die Nettopositionierung der Spekulanten auf Silber ist negativ. Sie ist dabei auch nicht nur einfach negativ (es wird geshortet), sondern so negativ wie noch nie.

Grafik 1 zeigt die Entwicklung der Nettopositionierung der Spekulanten seit 1986. Es kommt generell selten vor, dass Silber leerverkauft wird. Käufer haben einen deutlichen Überhang. Seit drei Wochen ist das anders. Zum ersten Mal seit über 10 Jahren ist die Nettoposition wieder short.

In der gesamten Historie wurden von Spekulanten noch nie so viele Kontrakte mehr leerverkauft als gekauft. Die Stimmung ist also richtig schlecht. Niemand traut Silber etwas zu. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass der Preis fällt. Andernfalls würde man ja nicht shorten.

Wer antizyklisch agiert, wird spätestens jetzt aufmerksam. Wenn alle Welt davon ausgeht, dass der Silberpreis weiter fällt, ist das oft eine Kontraindikation. Bisher sind Anleger auf der Shortseite glücklicher als Silber-Bullen. Seit einem Jahr schleppt sich der Kurs in einer breiten Range nach unten.

Ende 2015 gab es für den Silberpreis kurzfristig einen Lichtblick. Der Preis schnellte innerhalb eines halben Jahres von 14 auf 20 Dollar nach oben. Seither geht es bergab. Das unterscheidet den Silberpreis vom Goldpreis. Dieser verlor zwar ebenfalls nach der Rallye 2016, konnte das Hoch von damals aber inzwischen wieder fast zurückerobern.

Silber
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Gemessen am Goldpreis hinkt Silber hinterher. Für gewöhnlich ist der Kursverlauf eng miteinander verknüpft. Die Silberschwäche ist also schon etwas ungewöhnlich. Immerhin sind beide Metalle Edelmetalle. Natürlich hat Silber auch den Nutzen eines Industriemetalls. Die Preisschwäche und das negative Sentiment spiegeln also bis zu einem gewissen Grad Sorgen über die wirtschaftliche Zukunft wider.

Gold
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Dennoch: mit der größten Shortpositionierung aller Zeiten müsste doch etwas gehen. Tatsächlich verlaufen Positionierung der Spekulanten und Preis parallel (Grafik 2). Es gibt Divergenzen in der Historie. So sank etwa die Longpositionierung ab Ende 2010. Der Preis ging weiter nach oben. Spekulanten verabschiedeten sich aus dem Markt, während Kleinanleger noch kräftig zugriffen.

Derzeit verlaufen Positionierung und Preis parallel. Gemessen an der Rekordshortpositionierung, die einer Rekordlongpositionierung vor einem Jahr folgt, hat sich der Preis jedoch wenig bewegt. Rekord hin oder her, so offensichtlich ist die Chance am Ende dann doch nicht.

Die Positionierung mag extrem sein, doch der Preis ist es nicht. Das mahnt noch zur Vorsicht. Um auf einen großangelegten Preisanstieg zu setzen, ist es noch etwas zu früh. Es baut sich aber Spannung auf und die große Chance sollte sich in den kommenden Monaten zeigen. Es lohnt sich Silber auf die Watchlist zu setzen.

Clemens Schmale

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  • Merl
    Merl

    Bei 12 könnte man kaufen. Und bei 9 erst Recht.

    15:01 Uhr, 08.04. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Stimmt schon....bin selbst seit paar Jahren in physical Silber investiert. Stimmung ist nicht wirklich schlecht, genervt ja, aber ich würde erst bei Kursen unter 12 USD echt miese Laune bekommen. Denke das geht anderen auch ähnlich. Sooo negativ ist die Stimmung nicht wie immer wieder behauptet wird. Da muss der Preis aus der Spanne nach unten ausbrechen. Und das wird er.....

    22:57 Uhr, 06.04. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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