Fundamentale Nachricht
16:30 Uhr, 08.10.2014

Signifikante Fehlbewertungen an den internationalen Bondmärkten

In einigen Teilen des Staatsanleihenarktes gibt es nach Meinung von Tim Haywood, Fondsmanager des GAM Star Dynamic Global Bond, signifikante Fehlbewertungen.

Köln (BoerseGo.de) - Staatsanleihen aus den Industrienationen haben hohe Bewertungen erreicht. Dieser Ansicht ist Tim Haywood, Fondsmanager des GAM Star Dynamic Global Bond. „In einigen Teilen des Marktes, insbesondere im Vergleich zu Schwellenländerbonds und bei europäischen Staatsanleihen, gibt es signifikante Fehlbewertungen“, erklärt er. So bewegten sich etwa die Spreads italienischer und brasilianischer Anleihen sowie fünfjähriger Credit Default Swaps aus diesen Ländern in etwa auf dem gleichen Niveau, obwohl Italiens Staatsverschuldung im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt doppelt so hoch sei wie die Brasiliens. Derzeit gebe es in Europa zehn Länder, die für zweijährige Anleihen mit negativen Zinsen belohnt würden. „Es ist erstaunlich, dass Investoren bereit sind, so vielen europäischen Regierungen eine Prämie zu zahlen, nur um ihnen Geld leihen zu dürfen“, bemerkt Haywood.

Anders als viele seiner Branchenkollegen, die die Duration ihrer Portfolios in Europa derzeit über- und bei US-Treasuries untergewichtet hätten, rechnet der Fondsmanager mit steigenden Anleihenrenditen in Europa. Die jüngsten europäischen Wirtschaftsdaten seien besser ausgefallen als erwartet, während die Zahlen vom US-Markt hinter den optimistischen Prognosen zurückgeblieben seien. „Die Renditen europäischer und US-amerikanischer Anleihen dürften sich auf einem etwas höheren als dem derzeitigen Niveau angleichen“, schätzt Haywood. Dagegen bewegten sich die Zinsen in einigen Schwellenländern in einem Bereich, der nicht mehr durch die volkswirtschaftliche Entwicklung gerechtfertigt sei. „Insbesondere bei mexikanischen und brasilianischen Anleihen werden derzeit exzessive Zinserhöhungen eingepreist, die so nicht eintreten dürften“, analysiert er.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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