Nachricht
13:38 Uhr, 28.09.2006

Siemens sieht Gefahr einer feindlichen Übernahme

Erwähnte Instrumente

Der Siemens-Vorstand hält es angesichts des derzeit relativ niedrigen Börsenkurses offenbar für nicht ausgeschlossen, dass der Konzern zum Objekt für eine feindliche Übernahme wird. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf interne Reden von Jürgen Radomski, Mitglied des Zentralvorstands und Arbeitsdirektor der Siemens AG.

Um Attacken zu verhindern, die von Hedge-Fonds oder Private Equity-Firmen ausgehen könnten, sei der Vorstand laut Radomski bestrebt, die Ertragskraft zu verbessern und die angekündigten Gewinn-Margen in den einzelnen Geschäftsbereichen bis zum Frühjahr 2007 zu erreichen. Auch der Schritt, die Dividende für das Geschäftsjahr 2004/05 um zehn Cent zu erhöhen, diente dazu, die Aktionäre ruhig zu stellen, hieß es.

Derzeit machen Siemens vor allem zwei Geschäftsbereiche große Probleme: der EDV-Dienstleister SBS und die Telekommunikationssparte Com, die nach dem Ende des Geschäftsjahres 2005/06 (30. September) aufgelöst wird.

Ursprünglich kalkulierte der Vorstand für SBS für das gesamte Geschäftsjahr mit einen Verlust von rund 350 Millionen Euro. Nun schließt er laut "Capital" ein Minus von mehr als 700 Millionen Euro nicht aus. Nach drei Quartalen waren schon minus 522 Millionen Euro aufgelaufen.

Für den gesamten Bereich Com hoffte der Vorstand ursprünglich auf einen operativen Gewinn von rund 150 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2005/06. Nach "Capital"-Informationen liegt die aktuelle Prognose bei einem Verlust von mehr als 200 Millionen Euro.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten