Analyse
06:47 Uhr, 15.11.2024

EVOTEC - Plötzlich stehen die Käufer Schlange

Die Übernahmepläne der US-Biotechnologiefirma Halozyme Therapeutics für den deutschen Wirkstoffentwickler Evotec nehmen Gestalt an.

Erwähnte Instrumente

  • Evotec SE
    ISIN: DE0005664809Kopiert
    Kursstand: 8,630 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Evotec SE - WKN: 566480 - ISIN: DE0005664809 - Kurs: 8,630 € (XETRA)

Wie am Donnerstag bekannt wurde, bietet Halozyme 11 EUR pro Aktie in bar – ein Angebot, das einer Bewertung von rund 2 Mrd. EUR (2,1 Mrd. USD) entspricht und eine Prämie von 27,5 % auf den letzten Schlusskurs der Evotec-Aktie darstellt. Die Aktie von Evotec stieg daraufhin im nachbörslichen Handel in den USA um 6,3 %, während Halozyme einen Rückgang von 5,1 % zu verzeichnen hatte. Zu Wochenbeginn war es Triton gewesen, die ein mögliches Kaufinteresse signalisiert hatten und mit Evotec ins Gespräch kommen wollten.

Halozyme will sich diversifizieren

Die geplante Übernahme zielt darauf ab, das Portfolio von Halozyme im Bereich der Wirkstoffentdeckung und -entwicklung zu erweitern. Helen Torley, CEO von Halozyme, betonte: „Die Kombination von Halozyme und Evotec würde das Umsatz- und EBITDA-Wachstum von Halozyme diversifizieren und die Stabilität bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein stärken.“

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Der Übernahmeversuch folgt auf Berichte, dass der Finanzinvestor Triton ebenfalls eine mögliche Übernahme von Evotec prüft. Triton hatte kürzlich seinen Anteil an Evotec auf knapp 10 % erhöht, wie aus einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Auch andere bedeutende Investoren wie Novo Holdings, der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk sowie der Staatsfonds Mubadala Investment aus Abu Dhabi halten größere Anteile an Evotec.

Die finanzielle Lage von Evotec spiegelt jedoch auch erhebliche Herausforderungen wider. Die Aktie hat im bisherigen Jahresverlauf rund 60 % ihres Wertes verloren, was auf schwache Umsätze im Marktsegment der klinischen Auftragsforschung zurückzuführen ist. Zudem belasten hohe Kosten für den Aufbau neuer Biologika-Produktionsanlagen das Unternehmen. Diese Probleme kommen nach einem Hackerangriff im Frühjahr 2023 und dem überraschenden Rücktritt des langjährigen CEO Werner Lanthaler Anfang 2024. Sein Nachfolger, Christian Wojczewski, steht vor der Aufgabe, das Unternehmen neu zu positionieren.

Fazit: Evotec verfügt scheinbar über spannende Technologien und eine starke Pipeline, die jetzt großes Interesse wecken, weil der Preis dafür stimmt. Sogar eine Bieterschlacht scheint jetzt möglich zu sein. Spannende Zeiten also, für die Aktionäre des Unternehmens. Allerdings liegt bei einem Kurs von 11 EUR, jeder im Verlust, der die Evotec-Aktien zwischen April 2017 und April 2024 erworben hat, siehe Chart unten. Da könnte es durchaus noch an Zustimmung mangeln.

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2 Kommentare

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  • The_mad_Matt
    The_mad_Matt

    Interessant ist auch die Adhoc von Evotec.
    "Die Evotec SE ("Gesellschaft") stellt mit Blick auf einen Medienbericht fest, dass sie ohne vorherige Kontaktaufnahme vom börsennotierten US-Biotechnologieunternehmen Halozyme Therapeutics Inc. eine unverbindliche Interessenbekundung bezogen auf ein an die Aktionäre der Gesellschaft gerichtetes Übernahmeangebot mit einem Angebotspreis von EUR 11,00 je Aktie erhalten hat. ..."

    Denke hier wurde schon lange überlegt und man wurde durch Triton auf dem falschen Fuß erwischt. Keine vorherige Kontaktaufnahme und jetzt versucht man schnell den Fuß in die Tür zu bekommen damit man überhaupt noch mitreden darf.

    07:46 Uhr, 15.11.
  • Bankrott
    Bankrott

    Auch wer wIe ich fast zum Tiefpunkt dieses Sommers gekauft hat, wird sich mit 11€ nicht zufriedengeben. EVT darf sich nicht verschleudern.

    Unter 16€ sagen meine 30K Stück "NEIN"

    07:42 Uhr, 15.11.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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