Kommentar
16:28 Uhr, 20.03.2019

Sell the News

Heute ist der große Tag der Entscheidung. Die US-Notenbank kündigt an, wie weich sie in ihrer Geldpolitik geworden ist. Wie ich mein Depot darauf vorbereitet habe, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.825,48 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.825,48 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)

Seit den Dezembertiefs hat der S&P 500 über 20 % zugelegt. Diese außerordentlich gute Performance ist nicht einfach vom Himmel gefallen. Es gab vor allem zwei Faktoren, die dem Markt Beine gemacht haben: die Notenbank und China.

Der Handelsdeal mit China, der eigentlich im März hätte unter Dach und Fach gebracht werden sollen, lässt weiter auf sich warten. Inzwischen ist von Juni die Rede. Erst dann sollen sich Xi und Trump treffen, um feierlich die letzten Details auszuhandeln.

Die Aussicht auf ein Ende des Handelsstreits kann den Markt nicht mehr stützen. Was bleibt, das ist die Notenbank. Diese hat in den letzten Wochen hohe Erwartungen geschürt. Die Bilanzverkleinerung soll ein Ende finden. Das war zwar immer klar, doch einen Plan dafür gab es nicht. Nun soll es einen geben.

Allein die Aussicht auf Ende von QT (Quantitative Tightening) hat den Markt beflügelt. Geholfen hat auch die Ankündigung, bei den Zinserhöhungen vom Gas zu gehen. Beides allein reicht aber nicht, zumal die Erwartung, dass beides heute angekündigt wird, eingepreist ist.

Die Notenbank kann den Markt enttäuschen. Der Markt erwartet immerhin in diesem Jahr eine Zinssenkung. Es reicht auch nicht, wenn die Fed verkündet, dass QT Anfang 2020 beendet sein wird. Es braucht schon mehr Details, am besten eine Reduktion der monatlichen Anleiheverkäufe - und zwar ab morgen.

Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es da keine Enttäuschung gibt. Entsprechend ist der Markt vor dem Entscheid auch ein klein wenig nervös. Man darf nicht vergessen: die Allzeithochs sind einen Steinwurf entfernt, obwohl sich die globale Konjunktur weiter abkühlt.

In freudiger Erwartung einer geldpolitischen Lockerung haben Anleger gekauft. Jetzt muss die Notenbank liefern. Es könnte nicht nur eine Enttäuschung geben, sondern auch einfach ein Sell the News, nachdem die Erwartung gekauft wurde.

Persönlich sehe ich Chancen auf einen Rücksetzer im Markt. Ein Put auf den S&P 500 ETF SPY mit Strike 250 und Laufzeit bis Dezember 2019 liegt seit rund zwei Stunden im Depot. Meine Erwartung ist zwar, dass kurzfristig Chancen auf einen Gewinn bestehen. Die Laufzeit ist allerdings so gewählt, dass es nicht zwangsläufig innerhalb von Tagen zum Rücksetzer bei Aktien kommen muss. Dass es bis Dezember noch einmal einen nennenswerten Rücksetzer gibt, halte ich für sehr wahrscheinlich.

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2 Kommentare

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  • t.schuster
    t.schuster

    Hallo Herr Schmale, ich glaube Sie haben Recht. Auch ich bin ab heute Short im Dow Jones.

    19:50 Uhr, 21.03.2019
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    ich habe noch nie nen nervösen Ami gesehen

    19:38 Uhr, 20.03.2019

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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