Sell Off auch im Ölpreis
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Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 74,223 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 68,056 $ (JFD Brokers)
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 74,223 $ (JFD Brokers)
- KBW Bank Index - Kurs: 80,40 € (Nasdaq)
- STXE 600 Banks - WKN: 965880 - ISIN: EU0009658806 - Kurs: 143,18 Pkt (STOXX)
- Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 136,99 € (EUREX)
Der Ölpreis (WTI) bricht nach mehrmonatiger Seitwärtskorrekturphase heute die Unterstützung bei 70,50 USD pro Barrel. Der Ölpreis (der Sorte Brent) bricht schon seit gestern diese schwarz gestrichelt dargestellte flache Aufwärtstrendlinie in Höhe 80,00 USD. Der Bruch der Unterstützungen ist charttechnisch bärisch zu werten. Sofern heute nicht noch ein starkes dynamisches bullisches Tagesreversal einsetzen sollte, dürfte der Ölpreis in der nächsten Zeit weiter abwärts tendieren. Das heute ist ein Richtungsentscheid nach unten. Gerade im Ölpreis (WTI) stand nämlich bis gestern auch eine bullische Verlaufsvariante im Raum. Jetzt könnte WTI-Öl durchaus in den 62 USD-Bereich abrutschen.
Öl ist eine wichtige Komponente des Inflationsdrucks gerade in Europa. Insofern bahnt sich hier Entspannung an.
US-Notenbank jagt den Markt wieder in die Luft
So wie immer, wenn sie Zinserhöhungszyklen fährt. Sie hebt den Leitzins meist solange an, bis an irgendeiner Stelle im Finanzsystem oder in der Realwirtschaft etwas in die Luft fliegt. Und diesmal ist es wieder einmal der Bankensektor. Im US-Bankensektor ist es bereits ein Crash, im europäischen würde ich das noch als Sell Off bezeichnen, - also eine Stufe vor einem Crash -. Was soll sie aber auch anderes machen ? Inflation ist Inflation. Und sie muss sie bekämpfen, indem sie die Konjunktur deckelt.
Und hier nochmals die Sell Offs im US- und europäischen Bankensektor.
Stellvertretend für den Markt der Staatsanleihen anbei der Bund-Future-Chart.
Zeitgleich mit den stark fallenden Kursen im Bankensektor ziehen die Kurse der Staatsanleihen in Europa und in den USA dynamisch an. Vice versa geben die Renditen nach. Der Markt rechnet also mit einer ab jetzt weniger harten restriktiven Geldpolitik. Morgen ist EZB-Leitzinsentscheid, Mittwoch nächster Woche US-Leitzinsentscheid.
Mohamed El-Erian sagte heute auf CNBC, dass die US-Notenbank den US-Leitzins um weitere 50 Basispunkte erhöhen solle. Die FED könne sich keine Sorgen um die Banken machen und dürfe sich nicht von der Marktzinskurve unter Druck setzen lassen. Sie müsse führen. Sie verfüge über Instrumente, um das Bankensystem zu stabilisieren. El-Erian ist Chief Economic Advisor bei der Allianz. Die japanische Investmentbank Nomura macht hingegen in der Bewertung der US-Geldpolitik einen krassen U-Turn. Vor der Sell Off im Bankensektor war deren Prognose für den nächsten US-Leitzinsentscheid eine US-Leitzinsanhebung von weiteren 50 Basispunkten. Nach dem Sell Off wechseln sie direkt von hawkish auf dovish: Nomura erwartet nun eine Leitzinssenkung (!) von 25 Basispunkten und ein Ende von QT (Quantitative Tightening).
Wir werden sehen. Sehr spannende Marktphase.
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