Analysteneinschätzung
18:07 Uhr, 21.01.2019

SCOUT24: Welche Absichten stecken hinter den Übernahmeplänen?

Hellman & Friedman befindet sich in Übernahmegesprächen mit Scout24 und rechnet mit einem Preis von 43,50 Euro pro Aktie. Dies entspricht einer Prämie von nur 8 % auf den Schlusskurs vom Freitag. Das Bankhaus Lampe hält den Vorschlag für unattraktiv und glaubt, dass die Bieter ihr Angebot verbessern müssen.

Erwähnte Instrumente

  • Scout24 SE NA O.N
    ISIN: DE000A12DM80Kopiert
    Kursstand: 41,020 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Freitagabend gab Scout24 bekannt, dass Hellman & Friedman und Blackstone ihr Interesse gegenüber dem Management von Scout an der Einleitung eines möglichen gemeinsamen Übernahmeangebots zum Preis von 43,50 Euro je Aktie bekundet haben. Die Geschäftsführung von Scout24 hat den vorgeschlagenen Preis als unzureichend abgelehnt.

Es kursieren bereits seit einigen Wochen Spekulationen über eine mögliche Übernahme von ausländischen Finanzinvestoren. „Bisher haben wir einen solchen Schritt für unwahrscheinlich gehalten, da Scout24 bereits vor dem Börsengang im Jahr 2015 von Private-Equity-Investoren geführt wurde, und wir davon ausgehen, dass das Potenzial für zusätzliche Kosteneinsparungen bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 53 Prozent im Jahr 2019e relativ begrenzt ist“, schreibt das Bankhaus Lampe in einer Studie von Montag. Mit der Pressemitteilung vom Freitag seien diese Spekulationen jedoch konkreter geworden.

Das britische Immobilien-Kleinanzeigenunternehmen Zoopla wurde im Mai 2018 von Silver Lake für 490 Pence übernommen, was einem Aufschlag von 30 Prozent auf den Schlusskurs des Vortages und ca. 18x EV/EBITDA 2019e entspricht. Darüber hinaus gab Schibsted im September 2018 bekannt, dass es eine Abspaltung und einen Börsengang seines internationalen Online-Kleinanzeigengeschäfts plant, das im ersten Halbjahr 2018 rund 300 Mio. Euro erwirtschaftet hat. Der CEO von Schibsted sagte bereits, dass das Unternehmen Akquisitionen in Europa und ausgewählten Schwellenländern in Betracht zieht und eine aktive Rolle bei der Konsolidierung spielen wird. Das Bankhaus Lampe erwartet daher, dass Private-Equity-Investoren die Idee verfolgen könnten, eine marktführende europäische Online-Kleinanzeigenplattform aufzubauen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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