Schwindende Konjunkturzuversicht: ZEW-Indikator rauscht ins Bodenlose
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Mannheim (BoerseGo.de) – Die zuletzt fast schon notorische Zuversicht der deutschen Finanzmarktteilnehmer hat sich innerhalb nur eines Monats verflüchtigt. Dies signalisiert der aktuelle ZEW-Konjunkturindikator für Juni 2012. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte, sank der ZEW-Indikator für die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Berichtsmonat um 27,7 Punkte und steht nun bei minus 16,9 Punkten. Dies stellt den stärksten Rückgang des Indikators seit Oktober 1998 dar. Ökonomen hatten zuvor einen erheblich höheren Wert von plus 5 Punkten prognostiziert. Im Vormonat stand das Barometer bei 10,8 Zählern.
Zum deutlichen Rückgang des Indikators hat laut den Mannheimer Wirtschaftsforschern die Zuspitzung der Lage des spanischen Bankensektors und der über weite Teile des Umfragezeitraums noch unbekannte Ausgang der griechischen Parlamentswahl beigetragen haben.„Die Erwartungen der Finanzmarktexperten warnen eindringlich vor einer allzu optimistischen Einschätzung der deutschen Konjunkturperspektiven in diesem Jahr. Denn die Risiken einer markanten Konjunkturabschwächung in wichtigen Handelspartnerländern sind unübersehbar. Hinzu kommt die nach wie vor brenzlige Lage im Euroraum. Das Votum der griechischen Wähler verschafft uns eine kurze Atempause – nicht mehr und nicht weniger", kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die aktuellen Daten.
Auch die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich deutlich verschlechtert. Der entsprechende Indikator fällt im Juni um 10,9 Punkte und notiert nun bei 33,2 Punkten.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Juni um 17,7 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei minus 20,1 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ist um 13,0 Punkte gefallen und notiert bei minus 73,2 Punkten.
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