Kommentar
19:14 Uhr, 08.02.2016

Schwierige Zeiten, aber auch große Chancen

Man traut seinen Augen nicht. Der Markt fällt fast ohne Atempause. Weltweit wird liquidiert, was man nur liquidieren kann. Einer der wenigen Profiteure: Gold.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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  • DAX
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  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 8.979,36 Pkt (XETRA)

Gold schlägt sich in diesem Jahr gut. Davon hatte ich hier vor einer Woche berichtet. Inzwischen kommt Gold auch bei anderen Analysten mehr und mehr auf den Radar. Es wird wieder vom Comeback des Goldes gesprochen. Kurzfristig dürfte die neue Aufmerksamkeit dem Edelmetall helfen. Als Anleger darf man sich allerdings auch nichts vormachen: der Bärenmarkt ist noch intakt und kann je nach Laune der Notenbanken auch schnell wieder an Fahrt aufnehmen.

Gold
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    JFD Brokers

Am Mittwoch spricht US-Notenbank Chefin Janet Yellen vor dem Kongress. Vermutlich wird sie dabei Hinweise geben, wie sie die aktuelle Lage und die Turbulenzen sieht. Persönlich gehe ich davon aus, dass sie keine weiteren Zinserhöhungen in den Raum stellt, sprich, dass die Zinswende kurzfristig ausgesetzt wird. Auch das wird dem Goldpreis helfen, denn billiges Geld und weiterhin Zinsen nahe der Nullprozent Marke helfen Edelmetallen.

Sobald sich die Lage an den Märkten wieder beruhigt und die Zinswende fortgesetzt wird, dürfte Gold wieder schnell an Glanz verlieren. Momentan können Longpositionen auf Gold das Depot stabilisieren. Persönlich werde ich keine zusätzliche Position eröffnen. Ich halte zwei Call Optionen, eine auf den GDXJ (Market Vectors Junior Gold Miners ETF) und auf XAU (Philadelphia Gold und Silber Index). Diese Calls laufen gerade sehr gut, was in den vergangenen Wochen nicht immer der Fall war...

Für Anleger sind das schwierige Zeiten. Der Markt preist gerade Katastrophenszenerien ein. Allen voran ist das eine Rezession in den USA. Darauf reagieren nicht nur die US Indizes, sondern Indizes weltweit. Der Dax ist in seit seinen Hochs im vergangenen Jahr bereits 27 % gefallen. Zu Jahresbeginn habe ich auf eine Abwärtsbewegung bis ca. 8.000 gesetzt. Das Tief sollte im September erreicht werden. In den meisten Jahren bildet sich ein Tief im September oder Anfang Oktober aus. Das war z.B. im letzten Jahr eindrucksvoll der Fall.

Bei der Dynamik, die wir im Moment sehen, dürfte das Tief früher kommen. Der Markt ist in den kommenden Tagen reif für eine kleine technische Gegenbewegung. Danach sollte es weiter bergab gehen. Charttechnisch ist der Weg für den Dax bis mindestens 8.365 frei.

LS DAX
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So schwierig der Markt auch ist, man sollte eines nicht vergessen: je tiefer der Markt fällt, desto besser werden die Schnäppchen. Viele Anleger fokussieren sich in Korrekturbewegungen und Bärenmärkten viel zu sehr darauf, wie viel Geld sie jeder Punkt nach unten im Dax kostet. Darüber sollten sich Anleger ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken machen, weil man sich darüber bereits im Vorhinein Gedanken gemacht und den Stop Loss gesetzt hat. Stattdessen sollten Anleger in Abwärtsbewegungen dem Treiben lieber gelassen zusehen und sich fragen, was sie in einem Turnaround kaufen wollen.

Viele Anleger sind mental stark an die Verluste gebunden und bringen es nicht übers Herz, Positionen glattzustellen. Viele Anleger sind auf die Verluste so versteift, dass sie sich überhaupt nicht mit dem Turnaround beschäftigen. Eines ist an der Börse aber sicher: es geht auch irgendwann wieder bergauf. Wenn es das tut, geschieht es häufig so schnell, dass ein Großteil der Bewegung verpasst wird.

Meiner ganz persönlichen Meinung liegt das daran, dass sich Anleger in Bärenmärkten viel zu wenig damit beschäftigen, was sie gerne kaufen wollen, wenn es wieder aufwärts geht. Man sollte seiner Energie also nicht darauf verwenden, jeden Punkt im Dax zu verfolgen, denn damit verdient man kein Geld, wenn man nicht Dax Daytrader ist. Die Energie ist besser investiert, wenn man sie in die Suche nach fundamental gesunden Unternehmen verbringt, die man im Aufschwung gerne im Depot haben möchte.

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8 Kommentare

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  • Austrochris
    Austrochris

    Die Zinswende ist vor dem Ende ! Wer das noch nicht kapiert hat, der hat wohl Tomaten auf den Augen.

    21:25 Uhr, 08.02. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • game_over
    game_over

    Der Dax ist noch nicht wieder auf dem Stand zurück bevor Draghi mit der Manipulation über QE-Gefasel begann. Das war bei ca. 8.300. Da dürften wir wieder hin. Bis jetzt ist das ganz normales und überfälliges Luftablassen.

    21:00 Uhr, 08.02. 2016
  • Andre771
    Andre771

    German hat recht. Wenn die schon schreiben: Niedrigster Wert seit 1,5 Jahren. Und ? Vor 1,5 Jahren hat auch keiner geheult wegen 9000 Punkten. Man gewöhnt sich zu schnell an die Zahlen.

    20:53 Uhr, 08.02. 2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • Andre771
    Andre771

    Ach, wenige verpassen einen Anstieg, weil sie nciht wissen, was sie kaufen sollen. Wohl eher, wie sie sagen, wel es sehr schnell geht und man erst hinterher weiss, dass es ein Anstieg war und kein kurzes Aufflammen.

    20:01 Uhr, 08.02. 2016

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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