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08:58 Uhr, 07.12.2015

Schwellenländerwährungen: Geringere Abwertung als in den vergangenen Jahren

Schwellenländerwährungen sind nach Meinung der UBP-Experten noch nicht unterbewertet, auch wenn sie in den vergangenen drei Jahren an Wert verloren haben.

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Genf (GodmodeTrader.de) - Schwellenländerwährungen sind nach wie vor von bestimmten Gegebenheiten abhängig: die wirtschaftliche Verlangsamung und Inflation haben Zentralbanken in einigen Ländern dazu verleitet, ihre Währungen abzuwerten. Im Vergleich dazu beginnt die amerikanische Federal Reserve ihre Geldpolitik wieder anzuziehen, wie Koon Chow, Chief Macro & FX Strategist Emerging Markets und Karine Jesiolowski, Senior Investment Specialist bei der Union Bancaire Privée (UBP) in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.

Im vergangenen Dezember sei das Ende des Quantitative Easing-Programms eingeleitet worden; wahrscheinlich werde es in diesem Dezember zu einer Zinserhöhung kommen - aufgrund der gesunden Arbeitsmarktdaten und einer sich erholenden US-Wirtschaft. Dieses Auseinanderklaffen der Geldpolitik stütze den US-Dollar gegenüber den meisten Schwellenländerwährungen. Darüber hinaus seien Schwellenländerwährungen noch nicht unterbewertet, auch wenn sie in den vergangenen drei Jahren an Wert verloren hätten, heißt es.

„Unser proprietäres Bewertungsmodell für Währungen, das sich auf der Analyse von relativer Produktivität zusammen mit dem IMF Modell zum Leistungsbilanzfluss stützt, legt dar, dass der russische Rubel, der südafrikanische Rand und die türkische Lira – drei der wichtigsten Referenzwährungen für den Schwellenländerindex – nicht besonders unterbewertet sind. Die größten Rückgänge bei Rohstoffpreisen liegen wahrscheinlich hinter uns. Eine Änderung im Angebot wirkt sich bereits auf den Energiebereich und in der Metallproduktion aus. Generell ist Vorsicht bei Rohstoffpreisen und besonders bei Metallen geboten. Diese sind für die chinesische Fertigungsindustrie wichtig. Allerdings zeugt die Wende davon, dass die Abwärtsrisiken begrenzt sind“, so die UBP-Experten weiter.

Die Stabilisierung sei eine willkommene Nachricht für Schwellenländerwährungen. Die Aussicht, dass China seine Währung bewusst abwerten könnte und somit einen Wettbewerb einleite, sei gering. Zwischen dem 10. und dem 13. August habe die Zentralbank den Renminbi um drei Prozent abgewertet. Seitdem setze die PBOC allerdings auf die Stabilisierung der Währung und habe den Bankensektor weiter liberalisiert sowie die Einlagenobergrenze aufgehoben. Diese Entscheidungen bestätigten Chinas Vorhaben, den Renminbi als Tauschwährung zu etablieren und in den Währungskorb der IMF aufnehmen zu lassen. Die Bestätigung sei jüngst von offizieller Seite gekommen und sei weltweit zur Kenntnis genommen worden, heißt es weiter.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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