Schwellenländeraktien: Die Rallye geht weiter
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New York (GodmodeTrader.de) - Für Schwellenländeraktien war 2017 ein sehr erfolgreiches Jahr. Die Anlageklasse legte im Jahresverlauf in US-Dollar um 37 Prozent zu und entwickelte sich damit besser als die Aktien der Industriestaaten (ex USA) und US-Aktien, die immerhin Zuwächse von 25 Prozent bzw. 22 Prozent verzeichnen konnten. 2018 dürfte die Schwellenländer-Rallye weitergehen, gestützt auf starke Fundamentaldaten, wie James Donald, Leiter der Schwellenländer-Plattform von Lazard Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Mit den Höhenflügen des vergangenen Jahres sollten Anleger nach Ansicht des Experten allerdings eher nicht rechnen, denn diese Rallye sei nicht nur wegen ihrer Stärke, sondern auch wegen ihrer Ertragskonzentration außergewöhnlich gewesen. So seien 60 Prozent der Kurszuwächse allein auf das Konto von Technologie- und Finanzunternehmen gegangen. „Mit den Gewinnen sind auch die Bewertungen gestiegen“, so Donald, „und immer mehr Anleger springen auf die bekannten Themen wie etwa im Internetsegment tätige Technologieunternehmen auf.“ Ende Dezember 2017 hätten die Schwellenländeraktienmärkte allgemein beim 12,5-Fachen der in zwölf Monaten erwarteten Gewinne und damit etwas mehr als eine Standardabweichung über ihrem 15-Jahres-Durchschnitt notiert. „Diese Gewinnkennziffer wird unseres Erachtens fundamental durch das Gewinnwachstum gestützt“, sagt Donald. „Die Anlageklasse wirkt darum im Vergleich zu den Industriestaaten nach wie vor attraktiv.“
Fundamental gesehen stehen Schwellenländeraktien laut Donald derzeit so gut da wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Inflation sei niedrig, das Wachstum moderat aber stetig, und die Rentabilität steige angesichts einer globalen Nachfrageerholung und größerer Finanzdisziplin in den Unternehmen. Zwar lägen die Gewinnprognosen für 2018 mit einem Zuwachs von 13 Prozent unter denen des Vorjahres. „Die Raten sind aber sehr solide im Vergleich zu den schwachen Ergebnissen der Jahre 2012 bis 2016 – zumal sie von einem deutlich höheren Niveau aus starten“, sagt Donald. Auch das erwartete höhere Gewinnwachstum in 2018 und den Folgejahren sollte die Bewertungen der Schwellenländer stützen, und die weitere Erholung der Schwellenländerwährungen trage ein Übriges dazu bei.
Für die Schwellenländer sieht Donald vor allem im ersten Halbjahr 2018 Risiken, die wiederum in erster Linie aus der US-Steuerreform und den laufenden Verhandlungen zum Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) resultieren. Im vierten Quartal 2017 sei die Nachfrage nach US-Vermögenswerten gestiegen, und der Dollar habe leicht an Stärke gewonnen, weil die Anleger Steuersenkungen erwarteten. „Ein wiedererstarkender Dollar stellt ein Risiko für Schwellenländeranlagen dar“, erläutert Donald. Allerdings bleibe abzuwarten, ob das neue Steuerregime die weltweite Kapitalallokation wirklich nennenswert verändere und welche Auswirkungen sich hierdurch langfristig für den Dollar ergeben könnten.
Der Experte geht davon aus, dass die längerfristigen Wachstumsmotoren Innovation und Erholung auch weiterhin das Wachstum in den Schwellenländern vorantreiben. Zwar seien die Bewertungen gestiegen, aber das gelte auch für die Unternehmensgewinne. Ob und wie sich die US-Steuer- und -Handelspolitik über die Dollarstärke und potentielle Kapitalumschichtungen auf die Schwellenländer auswirken werde, sei derzeit noch nicht absehbar. Darüber hinaus seien das Wachstum und die Investitionen in den USA und anderen Teilen der Welt bislang meist günstig für die an der globalen Lieferkette beteiligten Schwellenländer gewesen.
2017 seien die Bewertungen der einzelnen Sektoren des Schwellenländeraktienmarktes spürbar auseinandergedriftet, erklärt Donald. Angesichts dieser starken Bewertungsdiskrepanzen in Teilbereichen des Marktes müssten Anleger darauf achten, nicht zu viel für Wachstum zu bezahlen. „In einem florierenden Markt wird disziplinierte Bewertung in unseren Augen für Schwellenländeranleger immer wichtiger, um Kapitalschutz und Vermögensaufbau zu gewährleisten“, sagt der Lazard-Experte.
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Als ich letzten Monat mit Eurowings (Lufthansa Tochter) geflogen bin musste ich am Airport um 3 Uhr morgens feststellen das der Flug 3 Stunden Verspätung hat. In der App stand noch am nächsten Tag das der Flug pünktlich sei. Deutsche digitale Analphabeten!
Wir leben ja selbst in einem digitalen Schwellenland 😀
die rally geht weiter ja Richtung Süden