Schwellenländeraktien bieten gute Investmentchancen
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- SMIKursstand: 8.854,77 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Zürich (GodmodeTrader.de) - Entgegen der Befürchtungen vieler Anleger zu Beginn des Jahres könnten dieses Jahr Schwellenländeraktien lohnende Investments sein. Das gilt trotz des dicht gedrängten politischen Kalenders und der damit wahrscheinlich einhergehenden Volatilität. Davon ist Tim Love, Investment Director bei GAM, überzeugt: „Zwar sind Schwellenländeraktien derzeit in Portfolios unterrepräsentiert, sie erscheinen im Vergleich zu den Aktienmärkten der Industrieländer jedoch vernünftig bewertet. Die Bewertung liegt sowohl aktuell als auch historisch deutlich unter der Bewertung der im S&P 500 gelisteten Titel. Zudem ist das Risk-Return-Ratio der Schwellenmärkte attraktiver als das der entwickelten Märkte, da ihre währungsbereinigte Rendite klar positiv ist", schreibt Love in einem aktuellen Marktkommentar. Der Experte geht daher davon aus, dass Investoren künftig noch stärker in Emerging Markets investieren werden und erwartet deutliche Kapitalzuflüsse.
Lediglich der Gesundheitsbereich berge ein potentiell größeres Risiko. Unter anderem könne ein Ausbruch einer ansteckenden Krankheit die guten Prognosen für Emerging Markets trüben. So hätten beispielsweise während der SARS-Krise 2003 die Finanzmärkte und die Realwirtschaft der asiatischen Märkte stark unter Druck gestanden. „Das fällt unserer Meinung nach schwerer ins Gewicht als Terrorismus-Befürchtungen und geopolitische Konflikte“, so Love.
Nach der Wahl von Präsident Trump habe sich eine neue Weltordnung herauskristallisiert. Anleger hätten plötzlich die Aussicht auf eine höhere Inflation, die möglicherweise das Ende der jahrelangen Deflation und Stagnation markieren könnte. „Auch in diesem Jahr hält der politische Kalender einige Unwägbarkeiten bereit. Die Märkte sind entsprechend volatil und die Wirtschaft der Industrieländer erholt sich mit unterschiedlichem Tempo. Das führt dazu, dass sich Schwellenländeraktien häufig im Kreuzfeuer der gegensätzlichen Geldpolitik der G3-Länder befinden. Wir sind trotzdem überzeugt, so positioniert zu sein, dass wir aus möglichen Marktturbulenzen Vorteile ziehen können. Die Erfahrungen mit früheren Zinserhöhungen der Federal Reserve haben gezeigt, dass sich die Märkte in Schwellenländern in der Regel erholen, wenn die erste Anhebung abgeschlossen ist. Das Gewinnwachstum dürfte 2017 nach einer Reihe magerer Jahre ebenfalls an Schwung gewinnen“, ist der Experte überzeugt.
Dies gelte insbesondere für China und Indien. „Wir haben unser Portfolio so ausgerichtet, dass wir von den dortigen großen Reformvorhaben profitieren können. Gerade in China rechnen wir mit einer robusten Belebung der Konjunkturdynamik, da die chinesische Regierung sich in einem wichtigen politischen Wandel befindet und deshalb alles daransetzt, die wirtschaftliche, politische und soziale Stabilität zu erhalten.“
Außerdem seien die Frontier Markets Vietnam, Argentinien, Rumänien und Pakistan (VARP) interessant. „Diese Volkswirtschaften verzeichnen ein kräftiges Wirtschaftswachstum und haben eine junge, finanziell gut gestellte Bevölkerung, die ihr Geld ausgeben möchte. Außerdem öffnen sich die Aktienmärkte der VARP-Länder mehr für Anleger: Argentinien profitiert von einer Steueramnestie für Kapitalrückführungen und strebt eine Aufhebung der Kapitalverkehrskontrollen an. Die lokalen Märkte Vietnams, Rumäniens und Pakistans sind über die Kassamärkte oder Derivate ebenfalls recht gut zugänglich.“ Nicht zuletzt sieht Love auch Potential für den mexikanischen Markt: „Wir haben unser Engagement in Mexiko aufgestockt, denn unserer Meinung nach nahmen die Währung und die Aktienmärkte nach der Wahl von Donald Trump allzu pessimistische Erwartungen vorweg.“
Im Hinblick auf die Sektorpositionierung bevorzugt Love derzeit die Bereiche IT – da die Nachfrage nach Technologie und neuen E-Commerce-Plattformen rasant zunimmt –, Finanzen, zyklische Konsumgüter und Industrie gegenüber teuren anleiheähnlichen Titeln, wie Telekommunikation und Versorger.
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