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08:16 Uhr, 23.04.2018

Schwellenländer stimmen optimistisch

Nach Einschätzung von Newton-Fondsmanagerin Naomi Waistell lohnt es sich für Anleger, Schwellenländer unvoreingenommen neu in Betracht zu ziehen.

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  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 24.786,60 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (GodmodeTrader.de) - Die Korrelation zwischen Schwellenländern und den etablierten Finanzmärkten wie USA, Japan oder Europa ist heute viel geringer als noch vor einigen Jahren – auch wenn viele Anleger diese Veränderung noch nicht wahrnehmen. Es ist nicht mehr so, dass die USA niesen und der Rest der Welt sich erkältet, wie Naomi Waistell, Fondsmanagerin im Aktien-Team für Schwellenländer und Asienfonds bei Newton – Teil von BNY Mellon Investment Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Das zeige der Markteinbruch im Februar dieses Jahres: Der Kursabfall der Schwellenländer von rund 10,2 Prozent von ihrem Hoch im Januar zu ihrem Tief im Februar habe nahezu den Kursverlauf des S&P500, Nikkei 225, FTSE100 und Euronext 100 nachgebildet – ganz anders als in ähnlichen Situationen in den vergangenen Jahren, heißt es weiter.

Die Gründe: Seit dem „Taper Tantrum“, das 2013 eine Schockwelle an den globalen Finanzmärkten ausgelöst habe und insbesondere in den Schwellenländern Kurseinbrüche verursacht habe, hätten sie sich besser gegen externe Einflüsse gerüstet. „Die wichtigste Veränderung aus unserer Sicht war, dass viele Schwellenländer ihre Währung nicht mehr an den Dollar binden. Aber auch eine geringere Auslandsverschuldung, niedrigere Inflation, ein geringeres Leistungsbilanzdefizit und Währungsanpassungen spielen eine Rolle“, erklärt Waistell.

Früher sei ein solches Szenario immer dem gleichen Muster gefolgt: Habe die Volatilität zugenommen, so hätten Schwellenländer ihre eigenen Währungen durch Fremdwährungsreserven gestützt, um so die US-Dollar-Bindung zu erhalten. In der Folge habe die eigene Währung abgewertet, und die bestehenden Schulden, die oft auf teure US-Dollar lauteten, seien über neues Geld bedient worden Die Folgen hätten bis zu einer Inflationsspirale und einem Schuldenausfall gereicht, heißt es weiter.

Waistell stellt fest: „Viele Schwellenländer haben diesen Teufelskreislauf durchbrochen. Sie binden ihre Währung nicht mehr an den US-Dollar und geben Anleihen in Lokalwährung heraus.“ Sie schlussfolgert: „Wir sind also sehr optimistisch, was die Entwicklung der Schwellenländer anbelangt, auch wenn man natürlich jedes Land, jeden Sektor und jede Aktie individuell analysieren muss. Wir sehen zurzeit die besten Anlagechancen im Gesundheitswesen, im E-Commerce und bei Elektrofahrzeugen. Es lohnt für Anleger, Schwellenländer unvoreingenommen neu in Betracht zu ziehen.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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