„Schwellenländer gewinnen an Schwung"

Zürich (GodmodeTrader.de) - Im ersten Jahrzehnt nach der Jahrtausendwende brachten Emerging Markets Schwung in Anlegerportfolios. Dann kam die Durststrecke. Der Wirtschaftsboom in den aufstrebenden Ländern verlangsamte sich. Jetzt mehren sich die Anzeichen für eine Erholung, denn viele Indikatoren deuten auf eine Stabilisierung hin, wie so Geoffrey Wong, Head of Global Emerging Markets (EM) and Asia Pacific Equities bei UBS Asset Management, in einer aktuellen EM-Analyse schreibt.

Strukturelle Anpassungen zeigten ihre Wirkung. Die Außenhandelsbilanzen und die Wettbewerbsfähigkeit hätten sich verbessert, die Produktivität steige schneller als die Löhne, und die Einkaufsmanager-Umfragen lieferten zuversichtliche Ergebnisse. Zudem hätten sich die Rohstoffpreise stabilisiert. Das Kreditwachstum habe sich in den meisten Ländern verlangsamt, heißt es weiter.

„Eine relative Ausnahme bildet China. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass die gestiegene Verschuldung in nächster Zeit in einer Krise mündet. Schließlich betrifft ein erheblicher Teil der Schuldenlast Forderungen von einer staatlichen Einrichtung an eine andere, was das systematische Risiko deutlich verringern dürfte“, so Wong.

Neben der aktuell guten Ausgangslage verfügten die Schwellenländer weiterhin über starke strukturelle Treiber. Eine wachsende Erwerbsbevölkerung und steigende Einkommen ließen Millionen Haushalte von der Mittelklasse in die gehobene Mittelklasse aufsteigen, heißt es weiter. „Zudem rücken weitere Länder in der Entwicklung auf. Das Konsumverhalten verändert sich signifikant, wenn das Pro-Kopf-Einkommen an 5.000 US-Dollar heranrückt. Bangladesch, Ägypten, Indien, Indonesien und die Philippinen befinden sich in Nähe dieser Schwelle und durchlaufen diesen Wandel“, so Wong.