Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährungen: Hohe Rendite möglich
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Papiere und Währungen von Schwellenländern bieten ein attraktives Ertragspotenzial, wie die Anleihen-Experten von J.P. Morgan Asset Management überzeugt sind. Zwar würden aktuell nur Länder wie Indonesien, Chile oder Russland die von der EU geforderten Schuldenkriterien erfüllen, auf der anderen Seite sprächen aber diverse Haushaltskriterien, zunehmend stabile Preise und feste Wechselkurse für ein Investment in die aufstrebenden Nationen, sagt Michael Mewes, Leiter des Anleiheteams bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.
Ihm zufolge gibt es in den Schwellenländern etliche gut rentierliche Papiere, die Anleger in Betracht ziehen sollten. Neben dem Kupon bietet zudem die Währung mancher Staaten ein attraktives Einstiegsniveau, so Mewes: „Investoren können etwa von einer Aufwertung der lokalen Währungen gegenüber dem Euro profitieren. Mit dieser Kombination aus Kupon und Währungsveränderungen sollten Anleger mittel- bis langfristig eine Rendite im hohen einstelligen wenn nicht sogar im unteren zweistelligen Bereich erzielen können“, ist der Experte überzeugt.
Wie ein Blick auf die Entwicklung der Devisenmärkte zeigt, mussten im vergangenen Jahr viele Währungen aus den Schwellenländern im Vergleich zum US-Dollar deutlich nachgeben. Besonders stark abgestraft wurden beispielsweise die türkische Lira (Minus 18,4 Prozent) und die indische Rupie (Minus 18,1 Prozent). Aber auch der brasilianische Real gab um 11,5 Prozent nach. „In unsicheren Marktphasen suchen Investoren regelmäßig einen sicheren Hafen. Dies ist bei Währungen der US-Dollar“, klärt Mewes auf. Trotz vergangener Kursschwäche seien diese Länder aber gut aufgestellt. Gerade Währungen aus Brasilien, Mexiko und Indien könnten interessant sein. Auch der chinesische Renminbi, der in 2011 gegenüber dem US-Dollar um fünf Prozent zulegen konnte, wird diesen Kurs laut Mewes weiter verfolgen. „Wir sehen auch im langfristigen Vergleich, dass viele Währungen aus Schwellenländern unter ihrem fairen Wert gehandelt werden.
„Im Jahr 2012 werden Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährungen deutlich zulegen. Die makroökonomischen Daten sind nach wie vor intakt und auch die strukturellen Mittelzuflüsse in die Emerging Markets stiegen seit Jahresanfang“, sagt auch Christoph Bergweiler, Vertriebsleiter bei J.P. Morgan Asset Management.
Während Anleihen in US-Dollar zu rund sechs Prozent rentieren, verzinsen sich Anleihen in lokaler Währung bei knapp sieben Prozent. Und auch die Bonität dieser Länder nimmt, gemessen an den Urteilen der Ratingagenturen, weiter zu. So liegt das Durchschnittsrating des J.P. Morgan Government Bond Index-Emerging Markets mit BBB+ im Bereich „Investment-Grade“. Die Anleihen in lokaler Währung lassen sich einfacher bedienen und die Schuldner zeigten sich in der Vergangenheit als zuverlässige Partner. Vor diesem Hintergrund rechnen die Experten von J.P. Asset Management damit, dass viele Schwellenländer langfristig ihre Währung aufwerten lassen.
„Die hohe Emissionstätigkeit sollte weiter zunehmen. Die guten Ratings eröffnen immer mehr institutionellen Investoren die Möglichkeit, in den Emerging Markets zu investieren. Auch Anleihen in lokaler Währung profitierten von dem wachsenden Interesse“, sagt Anleihemanager Mewes. Und Vertriebsleiter Bergweiler resümiert: „Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährungen bieten Anlegern eine interessante Diversifizierungsmöglichkeit mit hohem Renditepotenzial.“
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