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16:00 Uhr, 09.09.2011

Schweizer Unternehmen können nach SNB-Intervention für den Franken aufatmen

Zürich (BoerseGo.de) - Die Festlegung des Schweizer Franken auf einen Mindestkurs von 1,20 Euro durch die Nationalbank ist zu begrüßen und unterstützt die stark international ausgerichtete Schweizer Wirtschaft. Diese Einschätzung vertritt Stefan Bohren, Portfoliomanager bei UBS Global Asset Management. Die massive Frankenstärke habe sich zuletzt sehr negativ auf die Gewinne vieler Unternehmen ausgewirkt. Die Frankenstärke und globale Konjunkturbedenken führten auch zu einem weiten Rendite-Spread zwischen Aktien und zehnjährigen Bundesanleihen. „Die Entscheidung zum Mindestwechselkurs wird sich sehr positiv auf die exportorientieren und international asugerichetetn Schweizer Unternehmen auswirken, denn aus fundamentaler Sicht ist die Schweizer Wirtschaft weiterhin gut aufgestellt“, erklärte Bohren. Die Unternehmen seien im historischen Vergleich solide finanziert, erwirtschafteten überdurchschnittlich hohe Margen und verzeichneten positives Nachfragewachstum. Nach Ansicht von Bohren zeigen die bislang vorgelegten Halbjahresergebnisse der Unternehmen, dass die ausländische Nachfrage stabil sei.

Solange weltweit Anleger über den Schweizer Franken Sicherheit kaufen wollten, blieben auch die negativen Folgen für Schweizer Unternehmen bestehen, so Bohren weiter. Viele Anleger scheuten Risiken wegen der Krise in den Euroländern und der Abschwächung der US-Wirtschaft. Wenn sich die Märkte beruhigten und die wirtschaftliche Entwicklung sich wieder stabilisiere, dürfte dies auch das Verhältnis des Schweizer Franken gegenüber dem Euro und dem US-Dollar weiter normalisieren. Mit ihrer Entscheidung habe die Schweizer Nationalbank ein wichtiges Signal gesendet.

Laut dem UBS Wealth Management sind Schweizer Aktien bei einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung auf mittlere Sicht sehr attraktiv. Grund sei die historisch niedrige Aktienbewertung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für den Swiss Performance Index von unter 12 für das Jahr 2012 liege die Marktbewertung klar unter dem historischen Durchschnitt von 15,7.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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