Fundamentale Nachricht
13:12 Uhr, 14.02.2018

„Schwankungen werfen Europa noch nicht aus der Erfolgsspur“

Eine Rückkehr der Volatilität und Performance-Schwankungen innerhalb und zwischen den Sektoren könnten die Aktienmärkte nach Einschätzung von Arnaud d‘Aligny, Portfoliomanager bei Sycomore Asset Management, 2018 belasten.

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  • CAC 40
    ISIN: FR0003500008Kopiert
    Kursstand: 5.109,24 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - Die Hausse an den Aktienmärkten, ein günstiges monetäres Umfeld sowie das Ausbleiben politischer Schocks: 2017 war ein gutes Jahr für die Aktienmärkte in Europa. Doch bleibt der Kontinent auch 2018 in der Erfolgsspur? Arnaud d'Aligny warnt vor Selbstzufriedenheit. Eine mögliche Rückkehr der Volatilität und anhaltende Performance-Schwankungen innerhalb und zwischen den Sektoren könnten die Aktienmärkte 2018 belasten, schreibt der Portfoliomanager bei Sycomore Asset Management in einem aktuellen Marktausblick.

Nach den politischen Nackenschlägen von 2016 (Brexit, Wahl von Donald Trump), sei 2017 das Jahr der positiven Überraschungen gewesen. Mögliche negative Schocks in Europa seien trotz der Wahlen in Frankreich und den Niederlanden sowie den Brexit-Verhandlungen weitestgehend ausgeblieben. In den Vereinigten Staaten sei die Verabschiedung der Steuerreform zum Jahresende, nach dem Obamacare-Fiasko, ein erster politischer Erfolg für Donald Trump gewesen, heißt es weiter.

„Die Aktienmärkte profitierten 2017 insgesamt von einer positiven Konjunktur: Das Wirtschaftswachstum erholte sich in den verschiedenen Weltregionen gleichzeitig; und das globale BIP-Wachstum war erstmals seit 2010 höher als erwartet. Auch die Vertrauensindikatoren sorgten im Jahresverlauf regelmäßig für positive Überraschungen. Das aktuelle Niveau nähert sich sogar dem historischen Höchststand. Schön für Europa, denn diese guten Nachrichten fanden insbesondere in der Eurozone Niederschlag“, so d'Aligny.

2017 sei das sechste Jahr in Folge gewesen, in dem europäische Aktien an Wert gewonnen hätten. Besonders signifikant sei, dass die Aktienmärkte von einem starken Ertragswachstum profitierten. Das EPS-Wachstum (Gewinn pro Aktie) sei 2017 erstmals seit sechs Jahren einer der zentralen Treiber des Bullenmarktes in Europa gewesen. Und auch wenn sich die negativen Auswirkungen des Euro-Kursanstiegs um 15 Prozent gegenüber dem Dollar allmählich in den Bilanzen der Unternehmen niederschlügen, seien die EPS-Erwartungen zuletzt weiter nach oben korrigiert worden – zum ersten Mal seit zehn Jahren, heißt es weiter.

„Die niedrigen Schwankungen an den Aktienmärkten waren ein wichtiges Merkmal des Jahres 2017. Die Volatilität der Indizes VIX (S&P 500) und V2X (Euro Stoxx) erreichte 2017 neue historische Tiefststände. Das Ausmaß der Sektorenstreuung und vor allem die Performance-Schwankungen innerhalb dieser Sektoren waren jedoch außergewöhnlich hoch“, so d'Aligny. Im Einzelhandelssektor seien die Unternehmen Maisons du Monde und B & M European Value im Jahresverlauf beispielsweise um 52 respektive 55 Prozent gestiegen, während Carrefour, Showroomprivé und Steinhoff um 19, 70 beziehungsweise 93 Prozent eingebrochen seien. Ähnlich seien in der Technologiebranche Wirecard und Sophos um jeweils 128 und 119 Prozent gewachsen, während Technicolor und Critio um 43 beziehungsweise 44 Prozent gesunken seien, heißt es weiter.

„Für 2018 gehen wir davon aus, dass das Umfeld für die Aktienmärkte günstig bleiben wird. Sie profitieren von einer weiteren Verbesserung des globalen Wirtschaftswachstums, den Steuererleichterungen in den USA sowie einer in den meisten Ländern der Eurozone günstigen Haushaltspolitik. Die nach wie vor moderate Inflation ermöglichte es den Zentralbanken zudem, ihre expansive Geldpolitik fortzusetzen. Sie können jetzt die Zinsen sehr niedrig halten und eine allmähliche Drosselung der Wertpapiereinkäufe in die Wege leiten. Die EZB kürzt diese ab sofort von 60 auf 30 Milliarden Euro im Monat, hält sie aber bis mindestens September 2018 aufrecht“, so d'Aligny.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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