Fundamentale Nachricht
16:11 Uhr, 05.02.2016

Schwacher US-Arbeitsmarktbericht dürfte der Fed die Hände binden

Deutlich weniger Stellen als erwartet, dazu ein wachsendes Handelsdefizit. Die konjunkturelle Entwicklung der USA trübt sich ein, die Fed dürfte eine Pause auf dem Pfad zu höheren Zinsen einlegen. Anleger in den US-Indizes räumen vor dem Wochenende in ihren Depots auf.

Erwähnte Instrumente

DAX-Anleger sind aufgrund der weltweiten Konjunkturlage nervös, US-Anleger ebenfalls. In den USA hatten sich zuletzt negative Konjunkturzahlen gehäuft. Die um 14.30 Uhr gemeldeten Daten zum Arbeitsmarkt im Januar passen in dieses Bild. Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Januar deutlich schwächer entwickelt als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft wurden nur 151.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium informiert. Damit wurden die Erwartungen der Volkswirte deutlich verfehlt: Sie hatten eigentlich 189.000 zusätzliche Stellen erwartet.

Wie darüber hinaus bekannt wurde, hat sich das US-Handelsbilanzdefizit im Dezember wie auch im gesamten Jahr 2015 ausgeweitet: Die global verlangsamte Konjunkturentwicklung erweist sich als Gegenwind für die US-Wirtschaft. Im Dezember erhöhte sich das Handelsbilanzdefizit nach vorläufigen Berechnungen um 2,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigt 43,36 Milliarden Dollar. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 43,50 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, betrug das Defizit im Vormonat 42,23 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 42,37 Milliarden Dollar genannt worden war. Im Gesamtjahr expandierte das Handelsdefizit sogar um 4,6 Prozent. Deutlich rückläufig waren die Exporte mit einem Minus von 4,8 Prozent, während sich die Importe um 3,1 Prozent verringerten.

Die Schweizer Großbank UBS erwartet vor dem Hintergrund einer deutlich abgeschwächten US-Konjunktur für 2016 nur noch 2 Leitzinsanhebungen, nachdem die Analysten zuvor noch von 4 Zinsanhebungen ausgingen. Die UBS senkt ihre BIP-Wachstumsprognose für die USA für 2016 von +2,8 Prozent auf +1,5 Prozent.

Nicht nur wegen der Konjunkturlage, sondern auch wegen der stark volatilen Ölpreise, die mit ihrem Auf und Ab die Märkte nach oben ziehen oder nach unten drücken, bleiben die US-Anleger vorsichtig.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn verliert der Dow Jones 0,4 Prozent auf 16.360 Punkte. Der S&P sinkt um 0,62 Prozent auf 1.903 Punkte. Der Nasdaq 100  fällt stärker ins Minus: Um 1,5 Prozent auf 4.108 Punkte.

Die LinkedIn-Aktie sorgt für Entsetzen bei ihren Anlegern. Nach eingekürzten Wachstumsprognosen bricht der Wert um 37 Prozent ein.

Nachdem die Ölpreise im Tagesverlauf leicht zugelegt hatten, bröckeln sie nach Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Januar wieder ab: Der Preis für WTI sinkt um 1,0 Prozent auf 31,34 US-Dollar. Brent ermäßigt sich um 0,7 Prozent auf 34,15 US-Dollar.

Der Preis für die Feinunze Gold sinkt nach den US-Arbeitsmarktdaten um 0,5 Prozent auf 1.150 US-Dollar. Zuvor war mit Notierungen über 1.160 US-Dollar ein Dreimonatshoch markiert worden.

Der Euro verliert gegenüber dem US-Dollar um 0,7 Prozent auf 1,1124.

Konjunktur

US-Arbeitsmarkt schwächelt im Januar

USA: Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft liegt im Januar bei 151.000. Erwartet wurden 192.000 nach 292.000 zuvor. Die Arbeitslosenquote im Januar liegt bei 4,90 %, erwartet wurden 5,00 % nach 5,00 % zuvor.

Defizit in US-Handelsbilanz steigt

Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich im Dezember wie auch im gesamten Jahr 2015 ausgeweitet und damit deutlich gemacht, dass sich die global verlangsamte Konjunkturentwicklung als Gegenwind für die US-Wirtschaft erweist. Im Dezember erhöhte sich das Handelsbilanzdefizit nach vorläufigen Berechnungen um 2,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf saisonbereinigt 43,36 Milliarden Dollar.

Einzelaktien

First Niagara trifft die Analystenschätzungen

First Niagara Finl Group (New) trifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,15 die Analystenschätzungen. Umsatz mit $355,95 Mio über den Erwartungen von $349,68 Mio

EU genehmigt Schlumberger Übernahme von Rivalen Cameron

Die Europäische Kommission hat die Übernahme des US-Ölfeldausrüsters Cameron durch Schlumberger genehmigt. Es gebe keine ernsthaften Wettbewerbsbedenken, teilten die Wettbewerbshüter am Freitag mit. Es gebe nur begrenzte Überschneidungen bei den Geschäftsaktivitäten der beiden Unternehmen.

Der weltgrößte Ölfeldausrüster Schlumberger hatte die Übernahme des Rivalen für 12,7 Milliarden US-Dollar im August angekündigt.

Domtar Corp. übertrifft Analystenschätzungen

Domtar Corp. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,11 die Analystenschätzungen von $0,85. Umsatz mit $1,31 Mrd unter den Erwartungen von $1,33 Mrd.

Tyson Foods übertrifft Analystenschätzungen

Tyson Foods Inc. übertrifft im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,15 die Analystenschätzungen von $0,89. Umsatz mit $9,15 Mrd unter den Erwartungen von $10 Mrd.

Moody's Corp. übertrifft Analystenschätzungen

Moody's Corp. übertrifft im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $1,09 die Analystenschätzungen von $1,05. Umsatz mit $865,9 Mio über den Erwartungen von $855,89 Mio.

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