Fundamentale Nachricht
16:13 Uhr, 05.08.2015

Schwacher privater US-Arbeitsmarkt treibt US-Kurse

In der Hoffnung, dass die heute gemeldeten unter den Erwartungen liegenden ADP-Arbeitsmarktdaten einen Ausblick auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag geben, ziehen die US-Indizes leicht an. Die Zinswende lässt wohl auf sich warten.

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Nicht allzu rosig fallen die aus den USA gemeldeten Konjunkturdaten heute aus: Insbesondere der vor Handelsbeginn veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht lässt zu wünschen übrig. In den befragten 400.000 US-Unternehmen mit rund 23 Millionen Beschäftigten wurde der Personalbestand im Juli schwächer als erwartet aufgestockt – es entstanden nur 185.000 zusätzliche Stellen. Analysten hatten ein Plus von 215.000 vorausgesagt. Die Zahlen könnten einen Ausblick auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht geben, der am Freitag veröffentlicht wird. Sollten die offiziellen Zahlen besser als erwartet ausfallen, hätte die US-Notenbank ein zugkräftiges Argument in der Hand, um die Zinsen zu erhöhen.

Schon gestern Abend kamen Spekulationen auf, die US-Notenbank könnte möglicherweise schon im September die Leitzinsen erhöhen: Der Chef der Fed von Atlanta, Dennis Lockhart, hat deutlich gemacht, im September eine Erhöhung der amerikanischen Leitzinsen mitzutragen. Es müsse schon eine „deutliche Verschlechterung“ der Lage der Wirtschaft eintreten, damit er einen solchen Schritt nicht unterstütze, äußerte Lockhart in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn legt der Dow Jones um 0,5 Prozent auf 17.640 Punkte zu. Der S&P steigt um 0,8 Prozent auf 2.107 Punkte. Der Nasdaq 100 rückt um 1,18 Prozent auf 4.621 Punkte vor.

Bei den Einzelaktien sorgt Disney für lange Gesichter: Der Medienkonzern liegt in seinem dritten Geschäftsquartal zwar über den Gewinnerwartungen, doch der Umsatz enttäuscht, nicht zuletzt weil die Unterhaltungsparks schwächeln. Die Aktie hat daraufhin eine Talfahrt hingelegt. Ging es vorbörslich um knapp 7 Prozent nach unten, notiert die Aktie in der ersten Stunde nach Handelsbeginn -8,88 bei 110 US-Dollar im roten Bereich.

Angesichts der Spekulationen um die erste Zinserhöhung seit mehr als einem halben Jahrzehnt hat der Euro gegenüber dem Dollar in den vergangenen Tagen etwas stärker abgewertet. Am Nachmittag steckt der Euro gegenüber dem Dollar weiter leicht zurück (-0,20%).

Die Ölpreise legen nach der Schwäche der vergangenen Tage wieder zu: Der Preis für WTI erhöht sich leicht um 0,30% auf 46,12 US-Dollar. Brent zieht deutlich stärker bei 51,35 US-Dollar (+2,25%).

Gold notiert bei 1.089 US-Dollar (0,16%).

ISM-Einkaufsmanagerindex deutlich über den Erwartungen

Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor notiert im Juli bei 60,3 Punkten. Erwartet wurde ein Wert von 56,2 Punkten nach 56,0 zuvor.

US-Handelsdefizit ausgeweitet

Das Handelsbilanzdefizit der USA hat sich im Juni spürbar ausgeweitet, Folge des starken Dollar und der schwächeren Nachfrage nach US-Produkten im Ausland. Mit 43,84 Milliarden Dollar lag das Defizit um 7,1 Prozent höher als im Mai und fiel damit etwas höher aus als die von Volkswirten prognostizierten 43,5 Milliarden Dollar. Im Mai hatte der Fehlbetrag revidiert 40,94 (vorläufig: 41,87) Milliarden Dollar betragen.

Disney verfehlt die Umsatzerwartungen

Walt Disney hat im dritten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet, die Markterwartungen beim Umsatz aber verfehlt. Der Unterhaltungskonzern steigerte in der abgelaufenen Periode den Gewinn um 11 Prozent. Für den Dreimonatszeitraum per 27. Juni verbuchte Disney einen Überschuss von 2,48 Milliarden US-Dollar bzw. 1,45 Dollar umgelegt auf die Aktie. Vor Jahresfrist hatte das Unternehmen 2,25 Milliarden Dollar bzw. 1,28 Dollar je Schein verdient. Die Erlöse kletterten parallel um 5 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 1,42 Dollar und Umsätzen von 13,23 Milliarden Dollar gerechnet.

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4 Kommentare

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    Aber der EUR und die Anleihen (auch der Bund Future) brechen nach der Meldung positiver US Konjunkturdaten ein. Das paßt irgendwie nicht zusammen. Je nachdem, in welchem Markt man sich befindet, werden die Daten ganz unterschiedlich ausgelegt, ebene so, wie man die Begründungen für die gewünschten Richtungen braucht. Also entweder macht man sich auf der Währungs-/Anleiheseite was vor, oder in den Aktiienmärkten.

    17:23 Uhr, 05.08.2015
    1 Antwort anzeigen