Schwache US-Konjunkturzahlen sorgen für neue Kursstürze
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Der Dax ist nach überraschend schlechten US-Konjunkturdaten auf ein neues Jahrestief gefallen. Kurzzeitig hat der Index sogar die 9.500er-Marke unterschritten und notierte mit mehr als 3 Prozent im Minus. Der EuroStoxx verliert 2,22 Prozent auf 2.957 Punkte.
Die Konjunktur in den USA zeigt sich angesichts der schwierigen Lage der Weltwirtschaft offenbar angeschlagen: Fed-Mitglied James Bullard alarmierte am Mittwoch zur großen Überraschung der Marktteilnehmer, dass die Inflationserwartungen in den USA auf ein besorgniserregendes Niveau gesunken seien.
Tatsächlich deuten die heute veröffentlichten US-Erzeugerpreise auf eine schwache Inflation hin: Im Dezember sanken die Erzeugerpreise wie erwartet um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch die Daten zum US-Einzelhandelsumsatz passen zum Bild: Die Händler in den USA haben im Dezember 0,1 Prozent weniger umgesetzt. Erwartet wurde eigentlich ein Plus von 0,1 % nach +0,2 % zuvor.
Geradezu katastrophal sieht der Empire State Manufacturing Index im Januar aus: Er ist auf -19,4 Punkte eingebrochen. Ökonomen hatten einen Wert von -4,00 Punkten nach -4,59 Punkten zuvor erwartet. Der Empire State Manufacturing Index notiert damit so niedrig wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Angesichts der unerwartet schwachen Konjunkturentwicklung im Verbund mit dem neuen Absturz der Ölpreise um mehr als 4 Prozent sind die Anleger zutiefst verunsichert. Fed-Mitglied William C. Dudley hat sich heute beeilt mitzuteilen, dass – wenn nötig – auch negative Zinsen möglich seien. Zur Erinnerung: Noch im Dezember hatte die Fed erstmals seit der Finanzkrise leicht die Leitzinsen angehoben.
In der ersten Stunde nach Handelsbeginn fällt der Dow Jones um 2,2 Prozent auf 16.010 Punkte. Der S&P hat mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 1.877 Punkten seine Tiefststände vom August und September 2015 erreicht. Der Nasdaq 100 bricht um 3 Prozent auf 4.145 Punkte ein.
Enttäuscht haben die Intel-Zahlen: Nicht nur das PC-Geschäfts ist eingebrochen, auch die Umsätze im Servergeschäft kommen nicht an die Erwartungen heran. Die Aktie verliert mehr als 7 Prozent. Anleger warten jetzt auf die Quartalszahlen der US-Großbanken Citigroup und Wells Fargo. JP Morgan hatte am Mittwoch überraschend gute Zahlen vorgelegt.
Die sehr schwach ausgefallenen US-Konjunkturdaten schicken den Ölpreis weiter auf Talfahrt: Der WTI-Preis stürzt um 4,5 Prozent auf 30,69 US-Dollar. Brent fällt mit -4 Prozent auf 29,80 US-Dollar. Brent ist zusätzlich unter Druck, weil der Markt die Aufhebung der Ölexport-Sanktionen gegen den Iran erwartet. Der Iran hat bereits angekündigt seine Ölexporte rasch hochfahren zu wollen.
Gold profitiert von der weiterhin anhaltenden und sich sogar zuspitzenden Unsicherheit an den Märkten. Der Preis der Feinunze erhöht sich in der Spitze um 1,7 Prozent auf 1.097 US-Dollar.
Der Euro wertet zum US-Dollar kräftig auf und klettert um 1 Prozent auf 1,0970.
Konjunktur
Konsumklima Uni Michigan etwas verbessert
USA: Konsumklima Uni Michigan Januar 93,3. Erwartet wurde ein Wert von 93,0 nach 92,6 zuvor.
US-Industrieproduktion doppelt so niedrig wie erwartet
Die US-Industrieproduktion ist im Dezember wegen witterungsbedingt niedrigerer Stromproduktion, schwächerer globaler Nachfrage und fallendender Ölpreise weiter geschrumpft. Die Industrieproduktion sank um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Produktion ist damit seit drei Monaten in Folge rückläufig.
Empire State Manufacturing Index rauscht in die Tiefe
USA: Empire State Manufacturing Index Januar -19,4. Erwartet wurde ein Wert von -4,00 nach -4,59 zuvor.
US-Erzeugerpreise deuten auf schwache Inflation
In den USA ist der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene schwach geblieben. Im Dezember sanken die Erzeugerpreise um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Rückgang in diesem Ausmaß gerechnet. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise in der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - verglichen mit dem Vormonat um 0,1 Prozent. Auch dieser Wert entsprach den Prognosen der Volkswirte. Für den Vormonat war ein Anstieg der Erzeugerpreise um 0,3 Prozent und in der Kernrate um 0,3 Prozent ermittelt worden.
Flaues Jahresendgeschäft für die US-Einzelhändler
Der US-Einzelhandelsumsatz sank im Dezember um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 448,1 Milliarden Dollar, womit der Rückgang den gedämpften Erwartungen der Volkswirte entsprach. Gegenüber dem Vorjahresmonat kletterten die Einnahmen der Einzelhändler nur um 2,1 Prozent nach 3,9 Prozent im Jahr 2014. Das war der niedrigste Zuwachs in den sechs Jahren der Erholung seit dem Ende der Finanzkrise.
Einzelaktien
Wal-Mart schließt weltweit 269 Supermärkte
Der US-Einzelhandelskonzern Wal-Mart trennt sich von Supermärkten mit unterdurchschnittlicher Entwicklung. Weltweit will das Unternehmen 269 Läden schließen, davon alleine 154 in den USA, wie die Wal-Mart Stores Inc mitteilte. Stattdessen will der Konzern sein Geld lieber in die Handelsaktivitäten im Internet und die Gehälter der Angestellten investieren.
Intel: Jahresabschluss etwas besser als erwartet
Der Konzernumsatz von Intel legte im vierten Quartal um 1,3 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar zu. Im PC-Segment Intel dabei die Abwärtsdynamik weiter bremsen können. Beim Geschäft mit Chips für Rechenzentren ist das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal (+11,9 %) mit 5,3 Prozent schwächer ausgefallen. Der Gewinn sank um 1,3 Prozent auf 3,61 Milliarden Dollar. Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn mit schlechteren Zahlen gerechnet.
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