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08:01 Uhr, 13.09.2011

Schuldenkrise: US-Präsident Obama schickt klare Worte über den Atlantik

Washington (BoerseGo.de) – Mahnende Worte aus Washington: US-Präsident Barack Obama hat in einem Interview mit der deutschen Nachrichtenagentur dpa die Staaten der Eurozone zu gemeinsamen Schritten im Kampf gegen die Schuldenkrise aufgerufen. "Solange diese Krise nicht gelöst ist, wird die Weltwirtschaft weiter schwächeln", warnte er.

Der US-Präsident sieht ein grundsätzlichen Problem hinter der andauernden Euro-Krise: "Europa hat derzeit zwar eine geeinte Währung, aber es verfügt über keine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Und das schafft große Probleme." Er rief er die Europäer zu koordiniertem Handeln auf. "Aber wenn so viele Länder mit unterschiedlicher Politik und unterschiedlicher ökonomischer Lage versuchen, sich auf einen Weg zu einigen, ist eine Abstimmung schwierig", so Obama.

Seine Regierung sei gerne bereit, die Europäer zu unterstützen. „Wir sind in die Bemühungen der EU-Staaten um eine Lösung der Krise in der Euro-Zone eng eingebunden, doch letzten Endes ist es aber an den großen Ländern in Europa, einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden, so Obama weiter. "Griechenland ist derzeit offensichtlich das größte Problem. Die Vertreter der großen Staaten unternehmen zwar Schritte, um die Krise zu mildern - aber nicht, um sie zu lösen", sagte Obama im Hinblick auf das –wie oftmals kritisiert wurde- wenig entschlossene Vorgehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy im Krisenmanagement.

Obama macht darauf aufmerksam, dass die Turbulenzen im europäischen Währungsgefüge auch großen Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft ausüben. "Wir leben heute in einer integrierten Weltwirtschaft. Das, was jenseits des Atlantiks oder des Pazifiks geschieht, hat gewaltigen Einfluss auf Amerika, auf unseren gesamten Kontinent, nicht nur auf die USA", sagte er. Der US-Präsident zeigte sich indes zuversichtlich, den US-Binnenmarkt wirksam ankurbeln zu können. Sein vorgelegtes Konjunktur-Programm sei geeignet, für zusätzlich zwei Prozent Wachstum und 1,9 Millionen Jobs zu sorgen.

US-Finanzminister Timothy Geithner nimmt diese Woche kurzfristig am Treffen der EU-Finanzminister im polnischen Breslau teil, um mit seinen Amtskollegen über die nächsten Schritte zur Erholung der Weltwirtschaft zu diskutieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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