Schuldenkrise: EU-Hilfen werden Märkte beruhigen
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Laut der Investment-Experten von Vontobel Asset Management, Walter Metzler und Martin Leber, haben die jüngsten EU-Unterstützungsmaßnahmen für Griechenland die Märkte zwar beruhigt, bleiben aber hinter dem zurück, was den Grundstein einer Fiskalunion bedeuten würde. Solche Schritte wären die Ausgabe von Euro-Bonds, gemeinsame Steuern oder ein Finanzausgleich. „Die Finanzierung Griechenlands ist auf mehrere Jahre gesichert. Die Schuldenlast des Landes reduziert sich merklich, was die Erfolgsaussichten der Sparprogramme verbessert. Auch für Irland und Portugal wird die Belastung kleiner“, heißt es in dem aktuellen Kommentar der Vontobel-Anlagemanager. Positiv zu werten sei zudem, dass die EU die Problematik der Ansteckung weiterer Länder angeht.
Griechenland erhält ein neues Hilfspaket, zu dem auch der private Sektor einen Beitrag leistet. Private Halter griechischer Anleihen sollen ihre Papiere gegen Obligationen mit AAA-Rating tauschen, die über eine Garantie des europäischen Rettungsfonds EFSF verfügen. Die Gläubiger verzichten dabei auf 21 Prozent ihrer Forderungen. Für den neuen Kredit muss Griechenland zudem nur noch einen Zins von rund 3,5 Prozent bei einer Laufzeit von 15 Jahren zahlen. Der Rettungsfonds EFSF erhält außerdem neue Kompetenzen und kann nun ausstehende Staatsobligationen aufkaufen und Liquiditätshilfen an Länder, die noch keine Notkredite in Anspruch genommen haben gewähren. Ein Mangel ist laut Vontobel allerdings, dass der Kreditrahmen des EFSF trotz zusätzlicher Aufgaben nicht aufgestockt wird. Die Märkte könnten diesen schwachen Punkt angreifen.
Mit den neuen Entscheidungen wird laut Metzler und Leber die Euro-Finanzkrise aber nicht gelöst – die Anlagepolitik von Vontobel bleibt daher unverändert. „Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen der "sicheren Häfen" Deutschland und Schweiz werden nach den Beschlüssen vorerst steigen und der Franken wird sich etwas abschwächen. Die Aktienmärkte dürften sich im Zuge einer abnehmenden Risikoscheu der Investoren erholen“.
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