Schuldenexzesse in China: OECD befürchtet schwere Finanzkrise
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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Regierung hat sich auf die Fahnen geschrieben, gegen die überbordende Verschuldung heimischer Unternehmen vorzugehen. Firmen in von Überkapazitäten gekennzeichneten Branchen sollten nicht mehr pauschal durch Garantien vom Staat am Leben gehalten werden. Zudem sollen Staatsbetrieben privatisiert werden.
Das Problem ist also auch in Peking bekannt. Internationale Organisationen schlagen schon seit längerem Alarm. Nun hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) in ihrem jüngsten China-Bericht, der am Dienstag in Peking vorgelegt wurde, vor der „rasant steigenden Verschuldung, die zu einer deutlichen Erhöhung systemischer Risiken“ führen könne, gewarnt. Die OECD empfiehlt, Reformen bei Staatsbetrieben zu beschleunigen und Überkapazitäten stärker abzubauen.
Erst im Januar hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) angemahnt, die Kreditvergabe an Firmen dringend einzudämmen. Mehr als die Hälfte der Schulden entfielen auf ineffiziente Staatsunternehmen, die so künstlich am Leben gehalten würden. Schätzungen zufolge belief sich die Gesamtverschuldung Chinas, die neben den Verbindlichkeiten der Zentral- und Lokalregierungen auch die Schulden der Unternehmen umfasst, so zuletzt bereits auf 258 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Auch die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) warnte bereits im vergangenen Jahr vor hohen Verlusten, die Banken durch faule Kredite drohen. Chinas Finanzinstitute könnten aufgrund notleidender Kredite von 2020 an bis zu 11,3 Bio. Yuan frisches Kapitals benötigen, sofern die grassierende Verschuldung im Unternehmenssektor sich nicht abmildere.
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